Sorge vor Atomwaffen-Einsatz
Ukraine-Krieg: Selenskyj warnt vor russischen Atomangriffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem russischen Einsatz von Atombomben gewarnt. "Nicht nur ich - die ganze Welt, alle Länder müssen besorgt sein, denn es muss sich nicht um echte Informationen handeln, aber es kann die Wahrheit sein", sagte Selenskyj im Interview mit dem US-Sender CNN. In einer Videoansprache untermauerte er seine Sorge. "Sie können jede Waffe benutzen, da bin ich mir sicher", sagte er eindringlich. "Man kann ihnen nicht vertrauen.“
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"Keine Frage für die Ukraine, sondern für die ganze Welt"
Selenskyj reagierte auf Äußerungen des CIA-Chefs Bill Burns. Der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes hatte betont, dass die mögliche Bedrohung eines russischen Einsatzes taktischer Atombomben nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfe.
Der ukrainische Staatschef sagte weiter, dass für Russland Menschenleben nichts wert seien. Es gelte nun aber auch mit Blick auf chemische Waffen, keine Angst zu haben, sondern stattdessen bereit zu sein. "Aber das ist keine Frage für die Ukraine, nicht nur für die Ukraine, sondern für die ganze Welt", so Selenskyj.
Putin versetzt russische Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft
Unter taktischen Atomwaffen oder nuklearen Gefechtsfeldwaffen versteht man Kernwaffen, deren Wirkungskreis und Sprengkraft deutlich geringer ist als bei strategischen Atomwaffen, die über einen Kontinent hinaus eingesetzt werden können. Die Sorge im Westen über mögliche Atomwaffenpläne Moskaus war gestiegen, nachdem Putin zum Auftakt des Kriegs in der Ukraine die russischen Abschreckungswaffen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen ließ. Zu diesen Waffen zählt Russland auch seine Atombomben.
Anfang März hatte ein Sicherheitsexperte im RTL-Gespräch die Möglichkeit eines Atomwaffeneinsatzes als eher unwahrscheinlich bezeichnet. Allerdings hat sich das Kriegsgeschehen seither stark verändert. Russland musste einige militärische Rückschläge hinnehmen. Erst vor wenigen Tagen sank das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte "Moskwa" nach Treffern durch ukrainische Raketen. (dpa, reuters/ uvo)
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