Helfer nimmt Flüchtlinge spontan von Grenze mit – Hotel in Wernigerode bietet Zimmer an

Ukrainerin und ihre Töchter jetzt in Sicherheit: Bomben schlagen überall im Land ein

Endlich sind Olga Sydorenko und ihre beiden Töchter Melania und Arina in Sicherheit. Sie sind dem Schrecken des Krieges in der Ukraine entkommen und finden dank eines deutschen Helfers Unterschlupf in Wernigerode (Sachsen-Anhalt): In einem Hotel, das spontan seine Hilfe angeboten und 100 Zimmer für Kriegsflüchtlinge zur Verfügung gestellt hat. Die Erleichterung bei der Familie ist groß, doch die Erinnerung an die lebensbedrohlichen Kämpfe in der ukrainischen Heimat lässt sie nicht los.
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Ukrainerin: Bomben schlagen überall im Land ein

"Wir haben am Flughafen geschlafen. Am frühen Morgen sind dort zwei Bomben explodiert", erinnert sich Olga Sydorenko. "Meine Kinder und ich haben sehr viel Angst gehabt." Auch Anna, die ebenfalls aus der Ukraine geflüchtet und jetzt in dem Hotel untergekommen ist, berichtet von Bombeneinschlägen im ganzen Land: "in Saporischschja, in Dnipro, in Charkiw, in Kiew".

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Helfer nahm Familien von polnisch-ukrainischer Grenze mit

Der deutsche Helfer Daniel Trutwin war mit seinem Auto an der polnisch-ukrainischen Grenze unterwegs, um dort einen Augenarzt zu unterstützen. Spontan nahm er die Familien mit und brachte sie nach Sachsen-Anhalt. "Anna ist bei minus zwölf Grad fünf Kilometer gelaufen, Olga knappe zwölf Kilometer", berichtet er. "Man darf nicht vergessen: Melania ist zwei Jahre alt …"

Männer seien nicht unter den Flüchtlingen, erklärt Trutwin. "Die Männer fahren die Frauen bis an die Grenze und drehen wieder um. Die verteidigen ihr Land, die wollen nicht hierbleiben."

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Hotel in Wernigerode nimmt Ukraine-Flüchtlinge auf

Das Hotel erklärte sich nach kurzer Rücksprache bereit, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. "Wir haben 100 Zimmer zur Verfügung gestellt, die der Landrat abrufen kann", erklärt Hotelier Johane Pfützner. "Um den Menschen eine vernünftige Möglichkeit zu bieten, anzukommen." Die ukrainischen Frauen und Kinder sind froh, erst mal in Sicherheit zu sein. Aber die Sorge um ihre Angehörigen in der Heimat bleibt. (bst)