Daniel N. starb an der Tramhaltestelle

Tödliche Autoraserei in München: Stahl Erdem I. den Wagen von seinem Arbeitgeber?

Leonrodplatz München
Am Leonrodplatz in München krachte ein 21-Jähriger mit dem Auto in das Haltestellehäuschen. Daniel N. wartete dort auf seine Bahn und überlebte den Zusammenstoß nicht.
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Der Schock sitzt noch immer tief!
Etwas mehr als eine Woche ist es nun her, dass Daniel N. sinnlos sterben musste. Der 18-Jährige war zur falschen Zeit am falschen Ort – denn während er an einem Samstagabend (8. Juli) auf seine Tram am Leonrodplatz in München gewartete, raste ein 21-Jähriger mit voller Geschwindigkeit in das Haltestellenhäuschen und tötet Daniel N. Laut Medienberichten soll der Todesfahrer den Wagen sogar geklaut haben!

21-Jähriger flüchtet vor der Polizei

Der schreckliche Vorfall ereignete sich als Folge einer Fahrerflucht. Die Polizei wollte Erdem I. gegen 0.30 Uhr kontrollieren. Die zivilen Beamten hatten einen Verkehrsverstoß beobachtet. Doch der aus Sinsheim (Baden-Württemberg) stammende Fahrer flüchtete. Als er an einer Kreuzung über eine rote Ampel donnerte, stieß er mit einem weiteren Fahrzeug zusammen. Die Insassen – ein 64-Jähriger, seine Ehefrau (59) und die gemeinsame Tochter (23) – wurden dabei leicht verletzt. Durch den Aufprall schleuderte das Auto von Erdem I. in das Tramhaltestellehäuschen am Leonrodplatz. Dort saß Daniel N. und wartete auf seine Bahn. Er wollte nur nach Hause, nachdem er ein Festival besucht hatte.

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Todesfahrer hat keine Fahrerlaubnis

Nach ersten Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Todesfahrer keine Fahrerlaubnis hatte und alkoholisiert war. Er war zwar mal im Besitz eines Führerscheins, hatte ihn jedoch verloren. Der Grund: Er soll gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben. Nun soll laut Medienberichten ein weiteres Detail bekannt sein: Erdem I. soll den Wagen, ein Renault Clio, von seinem Arbeitgeber geklaut haben. Das berichtet die Bild. Die Zeitung bezieht sich auf Informationen von den Johannitern. Erdem I. sei als freier Handelsvertreter eines Partnerunternehmens der Johanniter-Unfallhilfe in Unterschleißheim tätig. Auf diese sei auch der Wagen angemeldet. Die Unfallhilfe soll bestätigt haben, dass der 21-Jährige das Fahrzeug unerlaubt verwendet habe.

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Erdem I. verletzt durch Raserei mehrere Personen

Für Daniel N. kam jede Hilfe zu spät. Der Gymnasiast verstab noch am Unfallort. Die anderen Menschen, die in die Raserei verwickelt wurden, hatten mehr Glück. Neben der dreiköpfigen Familie, verletzte Erdem I. außerdem die Begleitung von Daniel - einen Nachwuchsspieler von Türkgücü München. Der ebenfalls 18-Jährige hat sich laut Polizeiangaben schwer am Bein verletzt. Einen weiteren Passanten (16) trafen herumfliegende Trümmerteile am Kopf, teilt die Polizei mit.

Und auch Erdem I. kam nicht unverletzt aus seiner kopflosen Aktion. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, sitzt aber seit einer Woche in U-Haft. Gegen den 21-Jährigen läuft nun ein Verfahren – unter anderem wegen Verdachts auf ein verbotenes Autorennen. (amp)

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