Direkter Zusammenhang?
Thrombose! Mann aus Gladbeck nach AstraZeneca-Impfung im Krankenhaus
Weiterer Thrombose-Fall nach AstraZeneca-Impfung?
Ein weiterer Fall einer Thrombose, die in Verbindung mit dem Impfstoff von AstraZeneca stehen könnte? Ein Mann aus Gladbeck wird seit Montag wegen einer Bein-Thrombose in einem Krankenhaus in Gelsenkirchen-Buer behandelt, wie „WAZ.de“ berichtet. Er war wenige Tage zuvor mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca geimpft worden. Könnte es da einen direkt Zusammenhang geben? Dass die Beinthrombose eine Folge der Impfung ist – das hält der Mediziner Dr. Christoph Specht für unwahrscheinlich. Im Gespräch mit RTL erläutert er, warum er nicht von einem direkten Zusammenhang ausgeht.
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Starken Schmerzen und Beinschwellung nach Impfung
Eine knappe Woche vor der Krankenhausaufnahme habe der Gladbecker die AstraZeneca-Impfung erhalten. Noch am selben Abend habe er über heftige Kopfschmerzen geklagt, berichtet der behandelnde Arzt Dr. Wilfried Heinen vom Sankt Marien-Hospital in Gelsenkirchen-Buer „WAZ.de“. Am Tag darauf seien die Kopfschmerzen zwar weggewesen, doch der Mann habe große Schmerzen im linken Bein verspürt. Als das Bein in den darauffolgenden Tagen auch noch eine Schwellung entwickelte, habe der Patient am Montag das Krankenhaus aufgesucht. Diagnose: eine Thrombose der Unter- und Oberschenkelvenen.
"Das Risiko generell für eine Thrombose ist sehr, sehr hoch"
Bei den Thrombose-Fällen, die zum vorläufigen Stopp der AstraZeneca-Impfungen in mehreren Ländern führten, handelt es sich nicht um Blutgerinnsel in denen Beinen, so wie bei dem Mann aus Gladbeck, sondern im Gehirn. Zudem ist bislang noch ist nicht klar, ob es sich bei den aufgetretenen Thrombosen tatsächlich um eine Nebenwirkung des AstraZeneca-Impfstoffs handelt. "Das Risiko generell für eine Thrombose ist sehr, sehr hoch", erklärt der Mediziner Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL. "Das hat aber nichts mit der Impfung zu tun, sondern das kommt sowieso oft vor."
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Erlitt der Mann auch eine Hirn-Thrombose?
Einen möglichen Zusammenhang mit der vorausgegangenen Impfung seines Patienten, will Gefäßchirurg Dr. Heinen trotzdem nicht ausschließen: „Die geschilderten massiven Kopfschmerzen sind ein mögliches Zeichen dafür, dass auch im Kopf etwas passiert war. Da der Patient aber aktuell keine Schmerzen mehr im Kopf hat, ist nicht sicher, dass eine Hirn-Thrombose vorgelegen hat“, vermutet der Spezialist gegenüber „WAZ.de“. „Die Beschwerden sind in unmittelbarem Zeitpunkt nach der Impfung aufgetreten.“
Trotzdem, betont der Mediziner im Gespräch mit der Zeitung, könne man von einem einzelnen Fall noch nicht auf einen Trend schließen. Der Patient sei der erste gewesen, den er nach einer Impfung mit AstraZeneca aufgrund einer Thrombose behandelt habe. Den Thrombose-Fall habe das Krankenhaus nun an die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker übermittelt.
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