Haftbefehl gegen drei Jugendliche

Teenie-Terroristen planten Attentate auf „Ungläubige“ in NRW-Stadt

ARCHIV - 28.05.2014, Hessen, Frankfurt/Main: Beamte der Bundespolizei nehmen auf dem Hauptbahnhof an einem Trainingsszenario der Polizei teil. Bei einer Anti-Terror-Übung mit Spezialkräften in Wiesbaden stellt Hessens Polizei am Freitag ein neues Gewehr vor. Foto: Boris Roessler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Jugendlichen planten offenbar Anschläge auf Polizisten (Symbolbild).
brx kde fdt rho, dpa, Boris Roessler

Einige von ihnen sind erst 15 oder 16 Jahre alt.
Eine Gruppe von Teenie-Terroristen hat offenbar Angriffe auf Polizisten geplant. Nach Informationen der Bild kam der Staatsschutz in Hagen den insgesamt vier Mädchen und Jungen auf die Spur.

Angriffe im Namen des IS geplant

Dem Bericht zufolge wollten die jungen Terroristen Polizisten in Polizeiwachen und Christen in Kirchen attackieren. Die Angriffe mit Messern und Molotowcocktails sollten im Namen der Terrororganisation Islamischer Staat erfolgen. Sogar Schusswaffen wollten sich die Jugendlichen besorgen.

Bei Ermittlungen gegen Albina H. (16) aus Iserlohn kam laut Bild heraus, dass sie Kontakt zu Mädchen hat, die den Islamischen Staat verherrlichen sollen. Eine von ihnen ist Wiam S. (15), die einen deutschen und einen marokkanischen Pass hat. Sie wohnt mit ihren Eltern in Düsseldorf, ihr Vater ist Tijani S.: Gegen ihn wurde vor sechs Jahren ein wegen des Verdachts der Terrorismusfinanzierung ermittelt. Der 44-Jährige soll für den IS Spenden gesammelt haben.

Lese-Tipp: Elf Festnahmen nach Terroranschlag in Moskau

Terroranschläge in Chatgruppe geplant

Bei der Durchsuchung der Düsseldorfer Wohnung fanden die Ermittler eine Machete und einen Dolch. Auf dem Handy der 15-Jährigen entdeckten sie eine Chatgruppe, in der mehrere Personen über Pläne für Terroranschläge schreiben.

Wiam S. und Albina H. wurden festgenommen – dennoch setzten die noch nicht identifizierten Chatpartner die Anschlagsplanungen fort. Sie überlegten, Kirchen, Synagogen, Lokale oder Sportclubs in Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) anzugreifen. Dabei wollten sie möglicherweise Molotow-Cocktails einsetzen und auf Ungläubige schießen. Der Anschlag sollte während des Ramadans stattfinden; auch das christliche Osterfest galt als mögliches Ziel.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Jugendliche sollen islamistisch motivierten Terroranschlag geplant haben

Die beiden terrorverdächtigen Mädchen verrieten nicht, wer mit ihnen chattete. Nach aufwändigen Recherchen kamen die Ermittler ihnen aber auf die Spur: Der deutsche Schüler Julius S. (15) aus Lippstadt (Nordrhein-Westfalen) war der Polizei laut Bild bisher völlig unbekannt. Yusa P. (16) stammt aus Baden-Württemberg und war bislang nicht als Islamist bekannt. Wegen der Chats auf seinem Handy kam auch er in U-Haft.

Das Amtsgericht Düsseldorf erließ Haftbefehle gegen drei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren. Sie seien dringend verdächtig, einen islamistisch motivierten Terroranschlag geplant zu haben, erklärte die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft am Freitag. (bst)