SPD-Politikerin befürwortet einrichtungsbezogene ImpfpflichtTausende Corona-Fälle in Gesundheits- und Bildungsberufen in Schleswig-Holstein

Marcus Brandt
Mit Blick nur auf das vergangene Jahr, sind gut 4000 Infizierte Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Schulen und Kitas.. Foto: Marcus Brandt/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Viele unvermeidbare Kontakte: Lehrer, Pfleger, Erzieher, Ärzte . sie alle arbeiten in Gesundheits- und Bildungsberufen und treffen täglich auf Kinder oder erkrankte Menschen. Dass in diesen Berufsgruppen die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus hoch ist, zeigen die Infektionszahlen des vergangenen Jahres in Schleswig-Holstein.

2021: Gut 4000 Infektionen bei Beschäftigen im Bereich Gesundheit und Bildung

Seit dem ersten Nachweis des Virus im März 2020 in Schleswig-Holstein, haben sich etwa 268.700 Menschen angesteckt, mehr als 2.000 starben im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Mit Blick nur auf das vergangene Jahr, sind gut 4000 Infizierte Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Schulen und Kitas. 190 von ihnen mussten ins Krankenhaus, wie aus der Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsabgeordneten Birte Pauls hervorgeht. Im Januar dieses Jahres kamen 835 Infektionsfälle und 5 Krankenhausaufenthalte hinzu.

Fünf Todesfälle bei Mitarbeitern besonderer Relevanz

Seit Beginn der statistischen Erfassung im September 2020 wurden insgesamt 8668 Corona-Infektionen von Beschäftigten aus Einrichtungen mit besonderer Relevanz gemeldet - dazu gehören außer Kliniken, Pflegeheimen, Kitas und Schulen unter anderem auch Arztpraxen, Heime für Menschen mit Behinderung, Justizvollzugsanstalten und ambulante Pflegedienste.

333 Mitarbeiter kamen wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus, fünf starben. 2004 Infektionsfälle betrafen Mitarbeiter von Krankenhäusern, 1102 Kita-Personal, 950 Beschäftigte in Schulen und 1702 Mitarbeiter von Pflegeheimen.

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Pauls spricht sich für eine einrichtungsbezogene Impflicht aus

"Mit Blick auf die Zahlen kann man festhalten, dass eine einrichtungsbezogene Impfpflicht nicht nur die vulnerablen Gruppen schützt, sondern auch die Beschäftigten selbst, da ihr Infektionsrisiko deutlich erhöht ist", kommentierte die SPD-Gesundheitspolitikerin Pauls. "Wir sehen in den Zahlen aber auch, dass Mitarbeitende in Kitas und Schulen auch geschützt werden müssen." Hier gebe es hohe Infektionszahlen in diesem Winter, da dieses Mal Schulen und Kitas offen blieben. (dpa/ cto)