Pandemie gefährdet Wildtiere in Afrika
Immer mehr Nashörner müssen wegen der Corona-Krise sterben
Das afrikanische Nashorn ist bisher nur deshalb noch nicht ausgestorben, weil Privatbesitzer die letzten Tiere schützen. Das ist extrem teuer. Hinzu kommt, dass seit Beginn der Corona-Pandemie auch die zahlenden Touristen rar geworden sind. Und das ist nicht das einzige Problem. Wie die Tiere jetzt doch noch gerettet werden sollen, zeigen wir im Video.
Namibia: Tierschützer können sich Wildhüter nicht mehr leisten
RTL-Reporterin Nicole Macheroux-Denault hat in Namibia die Managerin Lisa Schmitt auf ihrer Nashorn-Tour begleitet. Am frühen kalten Morgen geht es im offenen Safari-Wagen los.
Lisa Schmitt managt die 15.000 Hektar große Wildfarm „Okambara Lodge“ in Zentral-Namibia. Dort leben Giraffen, Warzenschweine, Erdmännchen – und eben auch Nashörner. Auf sie passt das Team ganz besonders auf und überprüft die Gesundheit der Tiere fortlaufend.
Wie Managerin Schmitt im RTL-Interview erzählt, könnten sie sich Wildhüter nicht leisten. „Weil wir so gut wie keine Einnahmen haben.“ Die Covid-Pandemie hat Okambara, wie den Rest der namibischen Touristenbranche hart getroffen. Es kommen kaum noch Gäste. Nicht nur das Geld fehle, es werde auch mehr gewildert, seit weniger Touristen kämen.
In Südafrika steigt die Zahl der Nashorn-Wilderer wieder
Die Organisation „Wild for Life“ nimmt in einer weiträumig, militärisch abgesicherten Anlage kleine Nashornwaisen auf deren Mütter wegen ihres Horns von Wilderen im „Kruger Nationalpark“ getötet wurden. Früher haben die Rettungsteams verwaiste Kälber sich selbst überlassen, wenn sie über ein Jahr alt waren.
Petronel Nieuwoundt von der Organisation „Care for Wild“ erzählt unserer Reporterin, dass erst vor Kurzem entschieden worden sei, auch ältere Kälber aufzunehmen. „Um so viele Tiere wie möglich zu retten.“ In der Anlage lebe jetzt beispielsweise ein einjähriges Kalb – ein Spitzmaulnashorn. Weltweit gibt es nur noch 5.600 dieser Tiere. Jedes Nashorn zählt in diesen Tagen. Mutige Menschen nehmen sich in Namibia dieses Themas an und stellen dabei den Tier- und Artenschutz über ihre finanzielle und persönliche Sicherheit. (mca)