Diese Tipps können helfen

Forscher finden heraus: Tiefschlaf kann Demenzrisiko senken!

Eine Frau liegt im Bett und schläft.
Forscher haben den Zusammenhang zwischen schlechtem Schlaf und Demenz nachweisen können.

Wacher Geist oder noch nicht ganz ausgeschlafen?
Zahlreiche Sprichwörter setzen ein gutes Gedächtnis und Schlaf in Zusammenhang. Dass das nicht nur Ammenmärchen sind, bestätigt jetzt auch eine neue Studie von australischen, kanadischen und amerikanischen Forschern. Denn: Sie haben herausgefunden, welche Schlaftypen besonders gefährdet sind, eine Demenz zu entwickeln.
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Der falsche Schlaf kann Demenz begünstigen

Wir wissen mittlerweile, dass der individuelle Lebensstil durchaus einen Einfluss auf die potenzielle Entwicklung einer Demenzerkrankung hat. So können beispielsweise gewisse Ernährungsstile das Demenzrisiko reduzieren und bestimmte Berufe das Risiko sogar erhöhen.

Jetzt haben Forscher außerdem einen Zusammenhang zwischen der Schlafhygiene von Probanden und der Entwicklung einer Demenz nachweisen können.

Forscher haben Probanden 17 Jahre lang beobachtet - mit Erfolg!

An der im JAMA Neurology Journal erschienenen Kohortenstudie von Matthew Pase, von der Monash School of Psychological Sciences und dem Turner Institute for Brain and Mental Health in Melbourne, Australien, nahmen 346 Probanden mit einem Mindestalter von 60 Jahren teil.

Wie in der Veröffentlichung der Framingham Heart Study erklärt wird, mussten sie an zwei sogenannten Nacht-Polysomnographie-Untersuchungen – also an zwei Schlafuntersuchungen – teilnehmen, die in den Zeiträumen 1995 bis 1998 und 1998 bis 2001 stattfanden.

In den darauffolgenden 17 Jahren habe man die Probanden dann auf mögliche Demenzsymptome hin beobachtet.

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Wenig Tiefschlaf? Höheres Demenzrisiko!

Bei der Auswertung der Daten habe man nicht nur sehen können, dass die Tiefschlafphasen mit dem Älterwerden der Probanden nachließen, sondern auch, dass weniger Tiefschlafphasen zu einem höheren Demenzrisiko führen.

In Zahlen heißt das: Nur ein Prozent weniger Tiefschlaf pro Jahr bringe einen Anstieg des Demenzrisikos um 27 Prozent mit sich.

Eine weitere Erkenntnis, die den Zusammenhang zwischen Tiefschlaf und Gedächtnis bestätigt: Man habe zu guter Letzt herausgefunden, dass „der [Tiefschlaf]-Verlust mit zunehmendem Alter durch das Vorhandensein eines genetischen Alzheimer-Risikos beschleunigt“ wird.

Wer also viel tief und fest schläft, tut seinem Gehirn nachweislich etwas Gutes! Und mit nur ein paar Tipps und Tricks kann man seinen Schlaf ganz einfach optimieren, wie Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum in Essen, erklärt.

Zum Beispiel:

  • nicht zu schwer essen vor dem Schlafengehen

  • nicht zu viel Alkohol konsumieren

  • nicht zu viel rauchen

  • auf die „richtige“ Raumumgebung achten, das heißt Faktoren wie Temperatur, Lärm und Dunkelheit überprüfen, da diese die Qualität des Schlafs beeinflussen

  • beruhigende Rituale und Abläufe einrichten und diese einhalten

  • auf Fernsehen im Schlafzimmer verzichten („Das wühlt auf!“) und lieber ein Buch lesen oder entspannende Musik hören

  • Sex oder Selbstbefriedigung – sprich zum Höhepunkt zu kommen – hilft ebenfalls beim Einschlafen.

(vho/vdü)

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