In Zeiten von Krisen und Co.Schlecht und zu wenig geschlafen? Mit diesen Experten-Tipps wird's besser!

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Die schlechten Nachrichten lassen euch nachts nicht los? Damit seid ihr nicht allein.
Getty Images, ljubaphoto
von Vera Dünnwald

Was war das wieder für eine Nacht!
Jeder kennt’s: Wenn wir zu wenig oder schlecht schlafen, sind wir müde und genervt. Doch auch unsere Gesundheit kann massiv darunter leiden. Mit diesen Tipps sorgt ihr ein für alle Mal für eine bessere Schlafqualität – vor allem in Zeiten, in denen die negativen Nachrichten offenbar nicht abreißen wollen.

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Das Gedankenkarussell legt keinen Stopp mehr ein? Warum ihr das unterbinden solltet!

Die vielen beruflichen, aber auch privaten Termine oder vielleicht aber der Streit mit dem Partner: Die Erinnerung an unangenehme Dinge holt uns meistens genau dann ein, wenn wir sie am wenigsten gebrauchen können: im Bett, wenn wir zur Ruhe kommen und schlafen wollen.

Wird das noch gepaart mit den Abendnachrichten, die hungernde Kinder, Bilder vom Ukraine-Krieg oder vom Angriff der Hamas auf Israel zeigen sowie vom daraus resultierenden Krieg im Gaza-Streifen, fängt das Gedankenkarussell erst recht an, sich zu drehen.

Kein Wunder also, dass es dem ein oder anderen im aktuellen Zeitgeschehen schwerfällt, abzuschalten, einzuschlafen oder durchzuschlafen.

Doch Prof. Dr. Christoph Kleinschnitz, Direktor Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum in Essen, betont im RTL-Interview, warum ausreichend (gesunder) Schlaf so wichtig ist: „Während des Schlafs werden Protein-Abbauprodukte aus dem Gehirn entfernt. Ist das durch Schlafmangel oder Schlafstörungen nicht der Fall, steigt das Demenz-Risiko deutlich an.“

Lese-Tipp: Aufwachen, bevor der Wecker klingelt – Schlafmediziner erklärt, wie ihr die innere Uhr austrickst

Diese gesundheitlichen Probleme entstehen bei zu wenig Schlaf

Auch gesundheitliche Probleme wie ein höheres Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle, Bluthochdruck und Übergewicht werden mit schlechtem Schlaf in Verbindung gebracht, so der Experte.

Neurologe Dr. Kleinschnitz erklärt: „Psychisch belastende Situationen können in der Tiefschlaf- und Traumschlafphase – sozusagen ‘im Schlaf’ – besser verarbeitet werden. Fällt das aber weg, steigt auch unsere psychische Belastung“.

Folgende Beeinträchtigungen können ebenfalls bei zu wenig oder zu schlechtem Schlaf auftreten:

  • Konzentrationsstörungen

  • Gereiztheit

  • erhöhte Fehleranfälligkeit und gegebenenfalls gefährlicher Sekundenschlaf, dadurch unter anderem ein erhöhtes Unfallrisiko

Sechs bis sieben Stunden pro Nacht sollten es laut Experten daher unbedingt sein. Mehr als zehn Stunden Schlaf jedoch könne bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel Migräne-Attacken, begünstigen. Ein gesundes Mittelmaß sei daher das A und O.

Doch wie schlafen wir schneller ein? Und was tun, wenn uns die Negativ-Nachrichten bis in den Schlaf verfolgen?

Im Video: Wenn Schlafen zur Gefahr wird

Endlich erholsam (ein-)schlafen! Diese Tipps gibt der Experte

Auf dem Weg zu einer gesunden Schlafhygiene helfen laut Dr. Kleinschnitz folgende Dinge:

  • nicht zu schwer essen vor dem Schlafengehen

  • nicht zu viel Alkohol konsumieren

  • nicht zu viel rauchen

  • auf die „richtige“ Raumumgebung achten, das heißt Faktoren wie Temperatur, Lärm und Dunkelheit überprüfen, da diese die Qualität des Schlafs beeinflussen

  • beruhigende Rituale und Abläufe einrichten und diese einhalten

  • auf Fernsehen im Schlafzimmer verzichten („Das wühlt auf!“) und lieber ein Buch lesen oder entspannende Musik hören

  • Sex oder Selbstbefriedigung – sprich zum Höhepunkt zu kommen – hilft ebenfalls beim Einschlafen.

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Woran ihr merkt, dass ihr zu viel negative Nachrichten konsumiert

Dass uns Bilder vom Krieg und (sich anbahnende) Krisen wohl kaum kaltlassen und uns beeinflussen, ist wenig verwunderlich. Gerade deswegen macht es vermutlich wenig Sinn, sich die neuesten Updates kurz vor dem Zubettgehen durchzulesen. Besser: sich auf oben genannte Aspekte fokussieren.

Lese-Tipp: Positiver Effekt! Warum wir negative Gedanken verdrängen sollten

Woran ich merke, dass mir die vielen Informationen, die häufig negativ sind, zu viel werden? Dr. Kleinschnitz nennt ein Warnsignal, welches ihr nicht ignorieren solltet: „Wenn meine Gedanken immer wieder um dieses eine Thema kreisen und wenn man sich nicht mehr lösen kann und sehr viel Zeit dafür aufwendet. Man merkt dann, dass man körperlich und innerlich unruhig wird, teilweise steigen Puls und Blutdruck und man zittert eventuell sogar.“

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Auch traurige, rastlose Gefühle können Anzeichen sein, dass die ganzen Nachrichten einen negativ beeinflussen. Vor dem Schlafengehen daher ein absolutes No-Go!