Überraschendes Studienergebnis
Positiver Effekt! Warum wir negative Gedanken verdrängen sollten

Verdrängung hat kein gutes Image – dabei könnte diese Vorgehensweise vielen Menschen das Leben erleichtern. Das wollen Wissenschaftler jetzt herausgefunden haben. In welchen Fällen Verdrängen dabei helfen kann, glücklicher und zufriedener zu sein? Wir erklären, was dahintersteckt.
Durch Verdrängung verblasst die Angst
Lange hielten Psychotherapeuten die Verdrängung negativer Gedanken für keine gute Maßnahme. Doch eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Cambridge Universität zeigt jetzt auf, dass dieses Vorgehen durchaus positive Auswirkungen haben kann.
Wie lief das Experiment ab?
120 Teilnehmer aus 16 verschiedenen Ländern sollten unerwünschte, meist negative Gedanken bewusst unterdrücken – statt lange über die Dinge nachzudenken also einfach wegschieben und sich auf positive Gefühle konzentrieren. In der Rückschau gaben die Teilnehmer an, dass sie negative Gedanken dank dieses Vorgehens weniger intensiv in Erinnerung behalten hätten, als es in der Vergangenheit der Fall gewesen sei.
Lese-Tipp: Loyal oder Verräter - welcher Typ sind Sie? Machen Sie den Psycho-Test!
Ihre Erfahrung ist gefragt:
Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.
Wann hilft Verdrängen wirklich?
Da es sich bei der Studie nur um rund 120 Teilnehmer handelte, gilt das Ergebnis nicht als repräsentativ. Die Autoren der Studie legen allerdings nahe, dass das Verdrängen als eine Art Schutzmechanismus für unser Gehirn funktioniere. Wir können uns bis zu einem gewissen Punkt also selbst vor einer negativen Gedankenspriale schützen. Das könnte vor allem ängstlichen Menschen dabei helfen, sorgenfreier durchs Leben zu gehen.
Ganz einfach ist Verdrängen aber nicht, hier genügt schon der Satz „Denken Sie jetzt nicht an einen blauen Elefanten“. In Tests sollten Teilnehmer bewusst trainieren: Auf einem Bildschirm wurde ihnen ein triggernder Begriff gezeigt. Sie sollten üben, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Mit ein bisschen Training gelang das den meisten Probanden. Das Ergebnis: Das negative Gefühl blieb nur schwach in Erinnerung, die Stimmung war weniger getrübt.
Wichtig festzuhalten: Zwischen einem sorgenvollen Gefühl hin und wieder und einer ernstzunehmenden Depression gibt es Unterschiede. Wenn Sie die Ängste nicht loslassen, sollten Sie immer das Gespräch mit einem Arzt oder Psychologen suchen. (lra)
Hilfe bei Depressionen
Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de.