Gewerkschaften kündigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst an

Ausgerechnet jetzt! Polizei streikt

Kundgebung der verdi Köln im Rahmen des Warnstreik des öffentlichen Dienst am 10. April 2018 auf dem Heumarkt in Köln. Demonstration und Kundgebung - verdi Köln *** Demonstration of verdi Cologne in the context of the warning strike of the public service on 10 April 2018 on the Heumarkt in Cologne Demonstration and demonstration verdi Cologne
Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb kündigen bundesweiter Warnstreiks an. (Symbolbild)
imago stock&people, imago/Manngold, Rainer Keuenhof

Beschäftigte des öffentlichen Diensts gehen auf die Straße.
Bundesweit planen die Gewerkschaften Protestaktionen und Warnstreiks. Betroffen sind Schulen, Unikliniken, Polizei oder Justizverwaltung. Immerhin geht es um die Gehälter von rund 1,1 Millionen Angestellten.

Gewerkschaften fordern mindestens 500 Euro mehr Lohn

Die Gewerkschaften fordern: 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten. Verhandelt wird unter anderem für Lehrkräfte an Schulen, Lehrende an Hochschulen sowie Pfleger und Ärzte an Unikliniken. Strafvollzug und Justizwesen sind genauso betroffen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder sei ergebnislos verlaufen, erklären die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb am Freitag (3. November).

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Die Arbeitgeber verschließen die Augen vor dem massiven Personalmangel im öffentlichen Dienst der Länder, der Belastungssituation der Beschäftigten und der unzureichenden Bezahlung. Wir werden die Warnstreiks deshalb in der Zeit vor der nächsten Runde massiv ausweiten“, kündigt Verdi-Chef Frank Werneke an.

Tarifgemeinschaft zweifelt: Forderungen zu hoch

Doch die Gegenseite zweifelt an der Umsetzung der Forderungen: Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) macht deutlich, dass sie die Forderungen für viel zu hoch und nicht leistbar hält. Bei den Verhandlungen geht es um die Gehälter für rund 1,1 Millionen Angestellte. Betroffen sind zudem rund 1,4 Millionen Beamte, auf die das Ergebnis üblicherweise übertragen wird.

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TdL-Verhandlungsführer, Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), sei trotz der Schwierigkeiten und Herausforderungen optimistisch, dass es bis Weihnachten zu einer Einigung mit den Gewerkschaften kommen könne. (dpa/jsi)