Spiel Bayer Leverkusen gegen 1. FC Köln
SPD will Rolle von Innenminister Reul bei Fußball-Verlegung prüfen

Die umstrittene Verlegung des Derbys zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga beschäftigt nun auch die Landespolitik in Nordrhein-Westfalen. Die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag hat eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, um die Rolle von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zu prüfen. Die Anfrage liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zunächst hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Reul bat um Prüfung
Ein Sprecher Reuls hatte zuvor bestätigt, dass der Minister die Polizei um eine „wohlwollende Prüfung“ der Vorverlegung gebeten hat, „wie in ähnlichen Fällen bei anderen Vereinen übrigens auch schon“. Der Sprecher hatte auch bestätigt, dass Reul Dauerkarten-Inhaber bei Bayer Leverkusen ist, persönliche Interessen aber bestritten: „Er selbst wird das Spiel durch die Vorverlegung nicht sehen können. Am Sonntag hätte er es gekonnt, am Freitag nicht.“
Verfolgte Reul persönliche Interessen?
„Welche innen- und sicherheitspolitischen Erwägungen veranlassten den Innenminister dazu, sich in diese Sache einzumischen und gegenüber dem ihm unterstellten Polizeipräsidium Köln auf eine Verlegung des Spiels hinzuwirken?“, heißt es unter anderem in der Anfrage der Abgeordneten Christina Kampmann und Tülay Durdu. Sie fragten auch: „Inwieweit verfolgte der Innenminister mit seinem Gesuch auch private Interessen wie etwa die Erlangung von Vorteilen für seinen Lieblingsverein?“ Und: „Falls der Innenminister auch private Beweggründe für sein Gesuch hatte, wie bewertet die Landesregierung dieses Vorgehen?“
Die Leverkusener hatten wegen ihres Halbfinal-Hinspiels in der Europa League am kommenden Donnerstag bei der AS Rom eine Verlegung des Spiels von Sonntag auf Freitag erwirkt. Die Kölner hatten sich vor allem darüber beschwert, dass sie in den Prozess der Verlegung nicht frühzeitig eingebunden wurden. (dpa/kho)
Lesen Sie auch: NRW-Innenminister kritisiert Bayern-Bevorzugung - "keine Spezialfahrtstrecke"