Sparfuchs oder Spaßbremse?

Oma bittet Weihnachtsgäste zur Kasse – sogar die Enkelchen müssen blechen

Caroline Duddridge
Caroline Duddridge kocht gerne an Weihnachten für ihre Familie - aber sie möchte nicht alle Kosten allein tragen.
Caroline Duddridge

Ist es nicht schön, wenn an Weihnachten die ganze Familie zusammenkommt? Keine Frage! Allerdings bleiben Kochen, Dekorieren & Co. oft an einem Familienmitglied allein hängen. Das bedeutet Arbeit, Stress – und hohe Kosten. Caroline Duddridge (63) aus Wales lässt sich das Weihnachtsessen darum von ihren zwölf Familienmitgliedern bezahlen – sogar von ihren dreijährigen Enkeln.

Caroline Duddridge
Caroline Duddridge hat fünf Erwachsene Kinder und sechs Enkelkinder.
Caroline Duddridge

"Es ist eine wichtige Lektion fürs Leben"

Umgerechnet rund 17 Euro müssen alle erwachsenen Familienmitglieder bei Caroline Duddridge für das weihnachtliche Essen zahlen. Für ihre älteren Enkelkinder (zwölf und neun Jahre) berechnet Caroline etwa sechs Euro und sogar ihre beiden dreijährigen Enkel zahlen rund drei Euro. Immerhin: Von den erwachsenen Frauen verlangt die Rentnerin weniger, weil sie Familien haben und in Teilzeit arbeiten.

Carolines Sparmaßnahmen sind übrigens keine Folge von Inflation oder Energiekrise. Die Witwe und Rentnerin hat bereits 2016 mit ihrem Sparmodell angefangen – mittlerweile hat es Tradition. „Ich logge mich in mein Bankkonto ein und überprüfe, wer im November seine Zahlung für das Weihnachtsessen geleistet hat“, erzählt sie der „Sun“. Wer nicht pünktlich zahlt, bekommt einen Erinnerungsanruf von der fünffachen Mutter.

Weihnachtstisch bei Caroline Duddrige
Im Preis für das Weihnachtsessen enthalten sind das Festmahl der Familie sowie Kosten für Dekoration und Strom.
Caroline Duddrige

„Manche Leute mögen denken, dass es hart ist, eine Abgabe auf Mahlzeiten für Kinder zu erheben, aber es ist eine wichtige Lektion fürs Leben. Die älteren Enkelkinder bieten mir gerne ihre Hilfe an, um etwas von ihrem Geld zurückzuverdienen, und das bewundere ich“, erklärt Caroline.

Witwenrente zu gering, um Weihnachtsgeschenke und Essen zu bezahlen

Auf die Idee kam Caroline nach dem Tod ihres Mannes 2015. Weil ihre Witwenrente nur knapp 1.200 Euro beträgt, konnte sie die Kosten für den Kauf aller Geschenke und die Bezahlung des gesamten Essens nicht aufbringen.

Weil die Rentnerin es unfair findet, dass ein Familienmitglied für die Kosten des Weihnachtsessens aufkommen soll, teilt sie die Kosten seitdem auf. Und das hat auch Vorteile: Jeder, der zahlt, kann auch beim Menü mitreden!

„Mein Plan vereinfacht zumindest das Abendessen und sorgt dafür, dass alle mitreden und mithelfen können und niemand nach Weihnachten Geldprobleme hat“, zitiert die „New York Post“ die 63-Jährige.

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Im Video: Auch diese Mutter kassiert Geld fürs Weihnachtessen

„Niemand möchte mit Schulden überhäuft werden, und es ist unfair, von einer Person zu erwarten, dass sie das gesamte Essen bezahlt und zubereitet“, erklärt Caroline. „Ich weiß, dass manche Mütter ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie nicht alles machen und ein riesiges Essen auftischen, ohne dass jemand anderes zahlt, aber ich bin da praktisch veranlagt“, so die Rentnerin weiter.

Übrigens: Wer nicht zahlt, wird auch wieder ausgeladen! (akr)