Nachfolger von Hartz IV

Söder will Bürgergeld im Bundesrat blockieren - "Das ist ungerecht"

News Bilder des Tages Parteitag der CSU 2022 in Augsburg Markus Söder, ParteivorsitzenderParteitag der CSU 2022 in Augsburg Markus Söder, Parteivorsitzender, Augsburg Bayern Deutschland Messe *** Party Congress of the CSU 2022 in Augsburg Markus Söder, Party Chairman Party Congress of the CSU 2022 in Augsburg Markus Söder, Party Chairman, Augsburg Bavaria Germany Fair
CSU-Chef Markus Söder will das Bürgergeld blockieren.
www.imago-images.de, IMAGO/Chris Emil Janßen, IMAGO/Chris Emil Janssen

Sozialreform trifft auf Widerstand: CSU-Chef Markus Söder will das geplante Bürgergeld blockieren. Da die neue Reform nicht nur durch den Bundestag muss, sondern auch der Bundesrat in die Entscheidung involviert ist, bedarf es der Zustimmung der Union. Mit dem Bürgergeld sollen ein höherer Regelsatz, mehr Schonvermögen und weniger Sanktionen für Leistungsempfänger umgesetzt werden. Doch Söder hält dies für „nicht zustimmungsfähig.“

"Nichtarbeiten so lukrativ wie Arbeiten"

Der Streit um das Bürgergeld geht weiter. Jetzt drohte Bayerns Ministerpräsident mit einer Blockade des Gesetzes im Bundesrat. Er unterstrich damit die Haltung der Union. Die Äußerung löst Diskussionen aus. Söder begründete gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: „Das Bürgergeld benachteiligt die unteren Einkommensgruppen, die hart arbeiten müssen: Kassiererinnen, Friseurinnen, Busfahrer, Polizeimeister, die jeden Tag versuchen, über die Runden zu kommen - und am Ende feststellen müssen, dass Nichtarbeiten annähernd so lukrativ ist wie Arbeiten. Das ist ungerecht.“

Der Kern des Widerstands der Union: Es gebe mit dem Bürgergeld keinen bedeutenden Einkommensunterschied mehr zwischen Menschen, die Bürgergeld beziehen, und Geringverdienern. So sinke automatisch auch die Motivation für Arbeitslose, wieder arbeiten zu gehen.

Lese-Tipp: Bundestag beschließt Bürgergeld - Streit mit der Union bleibt aber

Hubertus Heil rechnet mit einer Mehrheit im Bundesrat

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Erhöhung von 449 auf 502 Euro

Am Donnerstag hatte der Bundestag das von der Ampel-Koalition geplante Bürgergeld mit der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP auf den Weg gebracht. Der Plan: Erhöhung des heutigen Regelsatzes von 449 Euro für Alleinstehende auf 502 Euro. Arbeitslose sollen zudem in Zukunft weniger durch einen angedrohten Leistungsentzug unter Druck gesetzt und bei Weiterbildungsmaßnahmen stärker unterstützt werden. Außerdem sollen Vorgaben zum Vermögen und zur Wohnungsgröße gelockert werden.

Lese-Tipp: Bürgergeld statt Hartz IV: Was sich jetzt für Arbeitslose ändern soll

"Diese 50 Euro mehr sind wahnsinnig schnell aufgebraucht"

Romy Puhlmann is alleinerziehend und lebt von Hartz IV, wie sie über die geplanten Änderungen denkt – im Video.

Verzögerung des Bürgergeldes wäre "menschenunwürdig"

Die Präsidentin des Sozialverbandes Verena Bentele warnte vor einer weiteren Verzögerung. „Es wäre schäbig, wenn die Einführung des Bürgergeldes im Bundesrat weiter verzögert oder gar gestoppt würde“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Wegen des geplanten Bürgergeldes hätte es bei dem Hartz IV keine neuen Anpassungen mehr gegeben. Sieben Millionen Menschen in der sozialen Mindestsicherung wüssten nicht mehr ein noch aus, es wäre „menschenunwürdig“, sie noch länger warten zu lassen, sagte sie. „Das Bürgergeld muss kommen, und zwar wie geplant zum 1. Januar.“ (xas)

Thema Bürgergeld: Ihre Meinung ist gefragt!

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Außerdem finden Sie Dokus zu Politikern wie die persönlichen Einblicke zu Jens Spahn oder zur aktuellen politischen Lage: „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“

Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.