Er soll raus aus der Partei! CDU-Spitze fordert Parteiaustritt

Chef der Werte-Union Otte nimmt AfD-Nominierung für Bundespräsidenten-Kandidatur an

Max Otte, Chef der erzkonservativen Werte-Union soll raus aus der Partei – das fordert die CDU-Spitze. Grund dafür: Die AfD hat den erzkonservativen CDU-Politiker als Bundespräsidentkandidat vorgeschlagen und Otte hat angenommen!
„Ich nehme die Nominierung der AfD gerne an“, sagte Otte am Dienstag dem „Spiegel“. Er ergänzte: „Ich empfinde den Vorschlag als große Ehre.“ Der „Welt“ sagte das CDU-Mitglied: „Das Amt ist unabhängig von Parteien, man sollte auf das Amt nicht aus parteipolitischer Sicht schauen.“ Er werde mit den Themen Soziales sowie Bürger- und Grundrechte kandidieren.
Ein klares No Go war schon der Vorschlag der Kandidatur für die CDU, die dem Chef der Werteunion ein Ultimatum gesetzt hat. „Wer dies als Christdemokrat überhaupt erwägt, von der AfD für das Amt des Bundespräsidenten nominiert zu werden, der verletzt die Werte der CDU und hat in unserer Partei nichts verloren“, sagte Generalsekretär Paul Ziemiak. „Wir fordern auch ganz ausdrücklich Herrn Dr. Otte auf, die CDU zu verlassen.“

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„Wer mit der AfD kooperiert oder zusammenarbeitet, hat in der CDU nichts zu suchen!"

Die CDU-Spitze hatte Otte vor seiner Zusage zur Nominierung ein Ultimatum bis heute Abend gegeben, um zu erklären, ob er die Nominierung annehme oder nicht. Das dürfte jetzt allerdings eindeutig ausfallen. Abends will der Bundesvorstand über das weitere Verfahren beraten, kündigte der künftige Generalsekretär Mario Czaja an, der noch nicht im Amt ist. Auch er betonte: „Wer mit der AfD kooperiert oder zusammenarbeitet, hat in der CDU nichts zu suchen, der kann in der CDU nicht verbleiben.“ Das hätten auch der bisherige und der neue Parteivorsitzende, Armin Laschet und Friedrich Merz, immer wieder betont.

Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zum Ultimatum der CDU-Spitze teilte Otte mit. „Mich hat niemand angerufen. Einen Anruf würde ich sicher annehmen und entsprechend reagieren.“

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Stephan Brandner hatte zuvor erklärt, dass sich seine Partei für Otte als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten ausgesprochen habe. Das Ergebnis in einer Schalte von Bundesvorstand und Landeschefs am Vorabend sei eindeutig gewesen, sagte Brandner in Berlin. Brandner sprach von einem ganz klaren Bekenntnis zu Otte.

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"Ich berate mich mit meiner Familie und denke intensiv darüber nach.“

Schon im Vorfeld hatte Otte deutlich gemacht, dass er mit der Kandidatur für die AfD sympathisiert. So betonte er: „Das Amt bietet die Chance zu heilen, zu versöhnen, zu ermahnen. Ich berate mich mit meiner Familie und denke intensiv darüber nach.“

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Ziemiak: Nicht das erste Mal, dass Otte der CDU Schaden zufüge!

25.01.2022, Berlin: Der scheidende CDU-Generalsekretär, Paul Ziemiak, äußert sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Amtsnachfolger im Konrad-Adenauer-Haus zur geplanten Nominierung des Vorsitzenden der Werte-Union, Otte, für das Amt des Bundespräsidenten durch die AfD. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ziemiak: „Wer nicht unverzüglich und ohne jedes Zögern ausschließt, sich von Wahlfrauen und Wahlmännern der AfD für das höchste Amt in unserem Staat wählen zu lassen, verletzt das Wertefundament der CDU
bvj wst, dpa, Bernd von Jutrczenka

Dazu hatte Ziemiak im Vorfeld gesagt: „Wer nicht unverzüglich und ohne jedes Zögern ausschließt, sich von Wahlfrauen und Wahlmännern der AfD für das höchste Amt in unserem Staat wählen zu lassen, verletzt das Wertefundament der CDU in einem so erheblichen Maße, dass er keinen Platz in der CDU mehr haben kann.“ Es sei nicht das erste Mal, dass Otte der CDU Schaden zufüge. (dpa/lwe)

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