Italiens Ex-Ministerpräsident

Berlusconi bei TikTok: Will eure Stimme, nicht eure Freundin!

FILE PHOTO: Former Italian Prime Minister and leader of the Forza Italia (Go Italy!) party Silvio Berlusconi attends a rally in Rome, Italy, April 9, 2022. REUTERS/Remo Casilli/File Photo
„Ich wende mich jetzt an alle von euch, die älter als 18 Jahre sind. Um euch um was zu bitten? Mich eurer Freundin vorzustellen? Ach was! Ich bitte euch, am 25. September wählen zu gehen"
/FW1F/Andrew Heavens, REUTERS, REMO CASILLI

Bei Silvio Berlusconi weiß man manchmal nicht genau, was er im Schilde führt. In einem seiner Videos für TikTok, mit denen der Politik-Senior und italienische Ex-Ministerpräsident im Wahlkampf neuerdings junge Leute erreichen will, stellte er am Dienstag sicherheitshalber klar:

„Ich wende mich jetzt an alle von euch, die älter als 18 Jahre sind. Um euch um was zu bitten? Mich eurer Freundin vorzustellen? Ach was! Ich bitte euch, am 25. September wählen zu gehen und für mich und Forza Italia abzustimmen.“

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Bunga, Bunga-Partys und andere Skandale

Der 85-Jährige war in den vergangenen mehr als zweieinhalb Dekaden in der Politik nicht nur in seinen Ämtern und Funktionen, sondern auch durch etliche Skandale aufgefallen. In einem Prozess rund um die ominösen Bunga-Bunga-Partys mit jungen Frauen wurde er wegen Amtsmissbrauchs und Förderung von Prostitution Minderjähriger vor Jahren angeklagt, dann aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen. In einem weiteren Prozess um jene Feiern und mögliche Zeugenbestechung steht ein Urteil noch aus. Die Staatsanwältin warf Berlusconi jüngst vor, Haremsdamen und «bezahlte Sex-Sklavinnen» gehalten zu haben.

Der Medienunternehmer kandidiert für den Senat, also die kleinere der zwei Parlamentskammern in Rom. Es wird spekuliert, dass er bei einem - erwarteten - Wahlsieg der Mitte-Rechts-Koalition zum Senatspräsidenten gewählt werden könnte. Der Allianz gehört Berlusconis konservative Forza Italia neben den Parteien Fratelli d'Italia und Lega an. Das Amt des Senatspräsidenten ist formal das zweithöchste Amt in der Republik nach dem des Staatspräsidenten.

Kritiker werfen Berlusconi vor, durch sein machohaftes Auftreten dem Frauen-Bild in Italien arg geschadet zu haben. Anfang September fragte er den Moderator einer TV-Talkshow seines eigenen Senders: „Ich habe gesehen, dass du vorhin mit einem schönen Mädchen geredet hat. Hast du sie nach der Telefonnummer gefragt?“ Selbstverständlich, antwortete dieser. „Du hast alles gelernt, bravo, bravo, bravo“, erwiderte Berlusconi unter dem Beifall der Zuschauer und lachte.

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