Häufigkeit vs. MengeSelten viel oder oft wenig? Studie zeigt, wann Alkohol wirklich ungesund ist

ARCHIV - 27.12.2022, Bayern, Freystadt: Zwei Personen stoßen zuhause neben einem Weihnachtsbaum mit Sekt an. (Illustration zu dpa: "Umfrage: Deutsche flüchten auch mit Alkohol vor dem Alltag") Foto: Annette Riedl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Alkohol nur auf Partys? Keine gute Idee! An einem Tag besonders viel Alkohol zu trinken, soll nämlich besonders gesundheitsschädlich sein.
adl exa alf, dpa, Annette Riedl

Partytrinker aufgepasst!
Jeden Abend ein Feierabendbierchen oder bei einer Party mal die Bar plündern – wer selten, aber dafür exzessiv Alkohol trinkt, tut seiner Leber keinen Gefallen. Denn eine neue Studie zeigt nun: Nicht nur die Häufigkeit von Alkoholkonsum spielt eine Rolle in puncto Gesundheit, sondern vor allem die Menge!
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Viel aber selten Alkohol ist besonders ungesund

Ganz richtig gelesen: Wir sollten unseren Alkoholkonsum lieber auf die Woche aufteilen, statt es an einem Abend richtig knallen zu lassen, um unsere Leber zu schonen. Das legt eine neue Studie aus Großbritannien nahe.

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Die Forschenden haben darin den Alkoholkonsum von über 312.000 Briten untersucht. Das Ergebnis: Wer einmal in der Woche mindestens zwölf Units Alkohol – etwa zwölf Gläser Whiskey á zwei Zentiliter – zu sich nimmt, hat ein dreifach so hohes Risiko eine Leberzirrhose zu entwickeln, als diejenigen, die besagte zwölf Units auf die Woche aufteilen. Bei Menschen, die ein bereits erhöhtes, genetisches Risiko haben, eine Leberzirrhose zu entwickeln, liegt die Wahrscheinlichkeit sogar um ein Sechsfaches höher.

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„Diese Untersuchung zeigt, dass es nicht nur darauf ankommt, wie viel man insgesamt trinkt, sondern auch auf welche Art und Weise“, sagt Pamela Healy, Geschäftsführerin des British Liver Trust in einer Pressemitteilung. Gerade Trinken, um sich zu betrinken, könne ernste Folgen für die Gesundheit der Leber haben.

Im Video: Habt ihr euren Alkoholkonsum im Griff?

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Die Deutschen trinken besonders viel und gerne

Zwar bezieht sich die Studie auf Großbritannien, wo der Alkoholkonsum laut den Forschenden seit Jahren ansteigt, doch gilt auch Deutschland im europäischen Vergleich als „Hochkonsumland“, wie die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) auf ihrer Webseite schreibt. 12,8 Liter Alkohol im Jahr trank so der Durchschnittsdeutsche 2019. Die Briten konsumieren wiederum etwas mehr als zehn Liter pro Kopf im Jahr. Heißt: Die Studie ist für Deutschland mindestens genauso relevant wie für Großbritannien.

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Die Forschenden empfehlen in ihrer Studie übrigens „eine stärkere Kontrolle der Alkoholwerbung und -vermarktung sowie eine bessere Aufklärung über die Gefahren des Komasaufens umfasst“, um langfristige, körperliche Schäden zu vermeiden. Die DHS empfiehlt in ihren neuen Alkohol-Richtlinien aus 2023 sogar, am besten gar keinen Alkohol zu trinken.

Und wie sieht's bei euch aus?

Wir halten also fest: Jeden Abend ein Feierabendbierchen zu trinken, ist schlecht, aber nicht so schlecht, wie selten, aber dann viel Alkohol zu sich zu nehmen. Da bleibt uns vermutlich nur, sich komplett auf die mediterrane Ernährung umzustellen. Die gilt immerhin als besonders gesundheitsfördernd und enthält zumindest gelegentlich ein Gläschen Rotwein. Prost! (jbü)