Ein Glas Wein oder zwei Bier am Tag sind nicht mehr okaySuchtexperten erneuern Empfehlung: Am besten gar kein Alkohol!

Friends toasting each other with white wine, smiling, sitting in restaurant
Egal ob ein Bierchen am Abend oder beim Anstoßen mit Wein mit Freunden - Alkohol ist immer schädlich für unseren Körper.
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Adé Feierabend-Bierchen!
Bisher galt: Ein Glas Wein oder zwei Bier am Tag sind okay. Doch nun haben Experten die Richtlinien für Alkoholkonsum für erwachsene Menschen angepasst und sagen deutlich: Jeder Tropfen Alkohol ist zu viel!

Deutschland auf Platz Drei beim Alkoholkonsum

Sie dürften vielen Deutschen ein Gräuel sein: die neuen Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol von der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Dass die Deutschen Bier und Wein sehr zugetan sind, ist kein Geheimnis. Der Alkoholatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums für 2022 zeigte kürzlich erst, dass Deutschland auf Platz Drei beim Alkoholkonsum in Europa liegt –direkt nach Lettland und Tschechien.

Doch laut der DHS muss damit eigentlich Schluss sein. Bisher galt: Frauen sollten nicht mehr als zwölf Gramm Alkohol pro Tag trinken – etwa ein kleines Glas Wein – und Männer nicht mehr als 24 Gramm pro Tag – etwa zwei kleine Gläser Bier.

Im Video: Kann man sich andere mit Alkohol schön trinken?

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„Am besten ist es, keinen Alkohol zu sich zu nehmen"

Nun empfiehlt die DHS eine grundsätzliche Reduzierung des Alkoholkonsums von jeder Person. „Am besten ist es, keinen Alkohol zu sich zu nehmen“, heißt es in den neuen Richtlinien. Alkoholische Getränke bergen Risiken, wenn es um die physische Gesundheit der Menschen gehe, so die DHS.

Lese-Tipp: Alkohol-Exzess statt Feierabendbier: Immer mehr Berufstätige trinken regelmäßig

Die DHS betont vor allem die Beziehung von Alkohol und der Sterbewahrscheinlichkeit. Die sei am geringsten, wenn kein Alkohol getrunken werde und steige, je mehr Alkohol Menschen trinken. Selbst geringe Mengen Alkohol erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Krankheiten und einen vorzeitigen Tod im Vergleich zu Menschen, die alkoholfrei leben.

Seien Sie ehrlich: Haben Sie sich an die bisherigen Alkohol-Empfehlungen gehalten?

Ausnahmen sind erlaubt

Allerdings sei Alkohol nicht der einzige Risikofaktor, der zu einem frühzeitigen Tod führen können, so die DHS. Auch die Genetik, bereits bestehende Krankheiten, Medikamente oder andere „gesundheitsriskante Verhaltensweisen“ wie Rauchen können die Wahrscheinlichkeit, früh zu sterben oder an Krebs zu erkranken, erhöhen.

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Außerdem gehören manche alkoholische Getränke wie Rotwein auch zu der gesundheitsfördernden mediterranen Ernährung und können gelegentlich durchaus auf dem Speiseplan stehen.

Es gilt also: Je weniger, desto besser und aus dem Feierabend-Bierchen ein Ab-und-zu-Bierchen machen. (jbü)

Hier finden Sie Hilfe bei Suchtproblemen!

Wer bei sich ein Suchtproblem vermutet, findet vielerorts Hilfe: Beim eigenen Hausarzt, der Telefon-Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter 0221–892031 (Mo.–Do. 10 bis 22 Uhr; Fr.–So. 10 bis 18 Uhr) oder der anonymen Online-Beratung der BZgA. Auch die Anonymen Alkoholiker bieten in vielen Städten Hilfe an und sind telefonisch unter 08731–3257312 (tägl. 8–21 Uhr) zu erreichen.