Er fordert erneut noch schärfere Sanktionen gegen Russland
Selenskyj in Davos: Krieg hätte verhindert werden können
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut schärfere Sanktionen gegen Russland gefordert. Das Maximum sei noch nicht erreicht, sagt er zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos per Videoschalte. Und er kritisiert: Der Krieg hätte verhindert werden können, wenn „man im vergangenen Jahr auf uns gehört hätte.“ Mehr dazu im Video.
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„Die Welt glaubt an die Ukraine“
In der Auftaktrede zur Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „maximal wirksame Sanktionen“ gegen Russland gefordert. Nötig sei etwa ein Embargo für russische Energieträger, sagte Selenskyj in seiner Rede, die als Videoansprache im schweizerischen Davos gezeigt wurde.
Drei Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs bedankte sich der 44-Jährige auch für die internationale Unterstützung. „Die Welt glaubt an die Ukraine“, sagte er. Nach der Rede bekam er Standing ovations vom Publikum.
Und doch übt der ukrainische Präsident auch Kritik am Westen. Der Krieg hätte verhindert werden können: "Wir haben die russische Armee gestoppt, die größte Armee der Welt. Aber hätten wir das tun müssen, wenn man im vergangenen Jahr auf uns gehört hätte? Ich bin sicher, die Antwort lautet Nein."
Selensky ruft die Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums dazu auf, geschlossen zu bleiben. Diese Geschlossenheit sei es, die Russland am meisten fürchte. Jeder solle sich morgens selbst fragen: "Was habe ich heute für die Ukraine getan?"
Drohender Hunger in der Welt - Selenskyj fordert Verhandlungen über blockierte Seehäfen
Selenskyj lud zudem ausländische Unternehmen ein, sich nach dem Ende des Krieges am Wiederaufbau der zerstörten ukrainischen Städte zu beteiligen. Zur Finanzierung solle auch eingefrorener russischer Besitz verwendet werden, schlug er vor.
Mit Blick auf drohende Hungerkrisen in der Welt forderte Selenskyj zudem Verhandlungen über den Zugang zu blockierten ukrainischen Seehäfen, um von dort dringend benötigte Lebensmittel mit Schiffen ausfahren zu können.
Bei dem Treffen in den Schweizer Alpen diskutieren in diesem Jahr fast 2.500 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vier Tage lang über Lösungen für internationale Probleme. Im Fokus stehen neben Russlands Krieg gegen die Ukraine auch die Corona-Pandemie und der Klimawandel. (dpa/eku)
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