Prozes in Moskau: Drei Schwestern töteten ihren Vater Gutachten: Vater war pädophil - Freispruch von Khachaturyan-Schwestern möglich

Gehen die drei Schwestern aus Russland, die gemeinsam ihren Vater getötet haben, straffrei aus? Das könnte sein, weil der Vater der drei Mädchen laut eines Gutachtens offiziell als Pädophiler gilt. Darüber berichten mehrere in- und ausländische Medien. Die Angaben der Experten des Serbski-Instituts für psychologische, psychiatrische und medizinische Untersuchungen legen nahe, dass Krestina, Angelina und Maria Khachaturyan ein wahres Martyrium durchlebt haben müssen.
Alle drei litten unter posttraumatischer Belastungsstörung

Er bedrohte die Mädchen wiederholt mit dem Tod, wenn sie seinen Forderungen nicht nachkamen, die Schwestern glaubten, er würde sie töten, heißt es in den Ergebnissen des Instituts unter anderem. Mari Davtyan, Anwältin von Angelina, sagte den Berichten zufolge: "Die Untersuchungen bestätigten die Gewalt des Vaters gegen seine Töchter."
Er sei aggressiv gewesen und habe "besondere sexuelle Vorlieben für seine eigenen Töchter“ gehabt, so der Bericht.
Er drohte, schlug und manipulierte seine Töchter

Weiter sagte die Anwältin: "Die Experten fanden heraus, dass jedes der Mädchen seit 2014 an einem Missbrauchssyndrom und einer posttraumatischen Belastungsstörung litt – all diese Zustände haben einen direkten kausalen Zusammenhang mit Khachaturians Handlungen."
Der Bericht stellte zudem fest, dass der Vater seine Töchter mit Drohungen, Gewalt, Erniedrigung sowie durch „Schläge, Verspottung und körperlichem und sexuellem Missbrauch“ manipulierte.
"Ich werde dich heiraten und du wirst mein Baby zur Welt bringen"

Einer seiner Töchter soll er gedroht haben: "Ich werde dich heiraten und du wirst mein Baby zur Welt bringen." Er habe ihnen befohlen, sich vor ihm auszuziehen, damit er sie "überprüfen kann", sagte ein Experte in dem Prozess. Dann hätten sie ihn sexuell befriedigen müssen.
Nach diesen neuen Erkenntnissen hofft Anwältin Davtyan, dass die Frauen uneingeschränkt freigesprochen werden, sagte sie dem australischen Portal "newscom" zufolge. Derzeit stehen die beiden älteren Schwestern unter Mordanklage, der jüngere soll die Einweisung in eine psychiatrische Klinik drohe.
Video: Waren sie Opfer oder Täterinnen?
Petition: Eine Million Menschen fordern Freilassung
Der Fall hatte nach Bekanntwerden im Januar 2018 Entsetzen ausgelöst. Unter dem Hashtag #itsnotmyfault hatten sich viele Unterstützer der drei Schwestern organisiert.
Zudem wurde eine Petition für die Mädchen gestartet, in der die russischen Behörden aufgefordert wurden, die Mädchen freizulassen. Fast eine Million Menschen unterzeichneten. (uvo)