RTL-Forsa-Umfrage
Stimmung kippt! Katastrophale Zahlen für Spahns Impfstrategie
Diese Zahlen sind für die Verantwortlichen der Impfstrategie in Deutschland niederschmetternd, allen voran für Gesundheitsminister Jens Spahn. Laut einer RTL-Forsa-Umfrage gibt fast niemand der Impfkampagne der Bundesregierung eine gute Note. Im Gegenteil: 40 Prozent der Befragten bewerten das bisherige Vorgehen in Sachen Impfen mit „sehr schlecht“.
+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de und rund um die Uhr im Stream auf n-tv +++
Die Impfkampagne in Deutschland verläuft bisher...
Astrazeneca-Aus, hohe Infektionszahlen, Lieferschwierigkeiten und schleppendes Tempo. All das hat wohl dazu geführt, dass lediglich ein Prozent der Bürgerinnen und Bürger die Impfkampagne in Deutschland mit „sehr gut“ bewerten. Neun Prozent geben dem bisherigen Verlauf die Note „gut“, 48 Prozent sehen das Vorgehen als „eher schlecht“ an. Vor allem die Über-45-Jährigen halten nichts von der bisherigen Impfstrategie, niemand gab der Kampagne die Bewertung „sehr gut“.
Das spiegelt sich offenbar auch im Krisenmanagement von Bund und Ländern wider. 15 Prozent der Deutschen haben großes Vertrauen und 50 Prozent etwas Vertrauen, dass die Politik in der Lage ist, die Krise bestmöglich zu meistern. Gut ein Drittel (34 Prozent) hat kein Vertrauen, dass der Politik dies gelingt. Dabei äußern Befragte, die, was ihre Impfentscheidung betrifft, noch abwarten wollen, häufiger als impfbereite Menschen, dass sie kein Vertrauen in das Krisenmanagement der Bundesregierung haben.
Zum Vergleich: Im April 2020 haben noch 55 Prozent der Befragten ihr Vertrauen gegenüber der Regierung geschenkt.
Lieber Karl Lauterbach statt Jens Spahn?
Das Gesicht der zunehmend ins Schleppen geratenen Impfkampagne in Deutschland ist bei vielen Befragten offenbar Gesundheitsminister Jens Spahn. Knapp ein Drittel (32 Prozent) würde es begrüßen, wenn der CDU-Politiker als Gesundheitsminister zurücktreten und durch den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ersetzt würde. 44 Prozent würden einen solchen Wechsel nicht begrüßen.
Große Mehrheit will sich impfen lassen
Acht Prozent der Befragten geben laut Forsa an, dass sie bereits gegen Corona geimpft wurden.
Knapp drei Viertel (71 Prozent) wollen sich impfen lassen, sobald sie die Möglichkeit haben. 13 Prozent möchten lieber erst einmal abwarten und sieben Prozent wollen sich gar nicht dagegen impfen lassen. Bei Männern ist die Impfbereitschaft mit 73 Prozent etwas höher als bei Frauen (69 Prozent).
Der Impfstrategie von Bund und Ländern hat vor allem das Astrazeneca-Aus einen schweren Schlag verpasst. Doch eine knappe Mehrzeit (54) Prozent der Befragten hält die erneute Überprüfung des Impfstoffs für verantwortungsvoll. 39 Prozent meinen, dies sei übertrieben. Doch sollte nach der Überprüfung weiter mit Astrazeneca geimpft werden, würden sich 63 Prozent für das in die Kritik geratene Vakzin entscheiden. 32 Prozent wollen lieber einen anderen Wirkstoff gegen das Coronavirus.
Mehrheit glaub an Lockdown-Verschärfung
Angesichts der steigenden 7-Tage-Inzidenz in den meisten Regionen in Deutschland glauben 87 Prozent, dass es zu einer erneuten Verschärfung der Lockdown- Maßnahmen kommen wird. Nur wenige (zehn Prozent) rechnen eher nicht damit.
TVNOW-DOKU: Das Impfdilemma und seine Folgen
Die Bevölkerung sehnt sich nach dem Impfstoff, der die Corona-Pandemie endlich beenden soll. Doch nur wenige Wochen nach der ersten Zulassung ist klar: So schnell geht es nicht voran. Chaos bei der Verteilung, stockende Lieferungen - was das für Deutschland bedeutet, sehen Sie in der neuen Dokumentation "Das Impfdilemma und seine Folgen" - ab sofort auf TVNOW!