Arzt schätzt einRevolution oder Humbug: Ersetzt diese App bald Sonnencreme?

Sommer ist toll! Die Tage sind lang und warm und die Sonne macht richtig gute Laune. Doch zu viel Sonne ist bekanntlich auch schädlich, gerade für unsere Haut. Im schlimmsten Fall heißt es irgendwann beim Arzt: Diagnose Hautkrebs. Damit Ihnen das nicht passiert, teilt Hautarzt Dr. Wolfgang G. Philipp-Dormston seine Top Sonnencreme-Tipps mit uns.

Und was taugt eigentlich diese neue Sonnenschutz-App, die uns ans Eincremen erinnern soll? Top oder Flop? Die Antwort gibt’s im Video!

"Sonnenschutz ist prinzipiell immer wichtig"

Nun scheint die Sonne natürlich nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter, doch sollten wir uns deshalb das ganze Jahr über mit Lichtschutzfaktor 50 eincremen? „Sonnenschutz ist prinzipiell immer wichtig“, sagt Dermatologe Dr. Wolfgang G. Philipp-Dormston im RTL-Interview. Allerdings komme es darauf an, wie der eigene Alltag aussehe. Denn wer im Winter den ganzen Tag im Büro sitze, brauche keine Sonnencreme. „Das ist sogar kontraproduktiv“, so Philipp-Dormston, „weil manche der Inhaltsstoffe die Haut belasten. Die können Allergien auslösen und Hautirritationen.“

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Auf die Inhaltsstoffe sollte man grundsätzlich immer achten, empfiehlt er. „Zwei Sachen würde ich bei mir, meiner Familie und meinen Patienten nie anwenden!“ Nämlich Octocrylene - hormonaktive Stoffe, die in Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen; das andere Nanopartikel, die sich in unserer Leber ablagern. „Die gute Nachricht ist: Es gibt hunderte Artikel, die ohne Octocrylene und Nanopartikel sind“, sagt Philipp-Dormston. Und wenn, seien die Stoffe hinten auf der Rückseite ausgewiesen.

Die Kleinsten nicht vergessen!

Doch wie nutzt man Sonnencreme eigentlich richtig? Philipp-Dormstons Tipps:

  1. Immer erst die Sonnencreme auftragen, dann das Make-up

  2. Zwei Gramm Sonnencreme pro Gesicht. Heißt: Einen Pumpstoß fürs Gesicht, einen weiteren für Hals und Hände

  3. Mit jeder neuen Saison eine neue Sonnencreme kaufen

  4. Die Sonnencreme in den Flur stellen, damit man vorm Verlassen der Wohnung ans Eincremen erinnert wird

Und ganz wichtig: die Kleinsten nicht vergessen! „Bei Kindern ist das Immunsystem noch nicht komplett ausgereift. Das heißt, die Schutzmechanismen wirken noch nicht bei der empfindlichen Kinderhaut“, erklärt er. Der gefährliche schwarze Hautkrebs gebe es auch bei Jugendlichen nicht zu vergessen der sogenannte Altershautkrebs. Der trete erst 30 bis 40 Jahre nach der UV-Exposition auf. „Deshalb ist es so wichtig, die Kleinen schon zu schützen“, sagt Philipp-Dormston, „weil die Haut den Sonnenschaden über Jahrzehnte speichert“. (cst/jbü)

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