Mediziner Dr. Specht klärt auf

Queen Elizabeth II. hat Corona! Wie gefährlich die Infektion für die 95-Jährige wirklich ist

Queen Elizabeth II. (95) hat Corona. Arzt Dr. Christoph Specht erklärt, wie gefährlich die Infektion für die Monarchin ist.
Queen Elizabeth II. (95) hat Corona. Arzt Dr. Christoph Specht erklärt, wie gefährlich die Infektion für die Monarchin ist.
RTL / Imago

Die Angst in Großbritannien ist groß: Wie der Palast jetzt bekannt gibt, wurde Queen Elizabeth II. (95) positiv auf das Coronavirus getestet. Offensichtlich habe sie nur milde Symptome, heißt es. Eine Corona-Infektion in dem hohen Alter – könnte diese für die 95-Jährige besonders gefährlich werden? Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht gibt Antworten.
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Arbeit trotz Corona-Infektion: Ist das aus medizinischer Sicht ratsam?

Es scheint, als wolle sich die Königin von der Covid-Erkrankung keinen Strich durch die Rechnung machen lassen. Die Monarchin will auch in der kommenden Woche weiter Termine wahrnehmen, heißt es vom Buckingham Palast. Ist das aus medizinischer Sicht ratsam?

„Auch bei einem positiven Test kann man leichte körperliche Tätigkeiten verrichten“, meint Dr. Christoph Specht. „Das merkt man ja auch selbst, wie stark man belastet ist. Es gibt Menschen, die fühlen sich schon nach zwei bis drei Tagen absolut elend. Da merken sie dann, dass das Virus sie doch ganz schön beutelt.“ In solchen Fällen solle man auf seinen Körper hören, so der Arzt. „Man muss halt darauf achten, wann kommt der Punkt, wo sich tatsächlich die Symptome verschlechtern, vor allem wenn es in Richtung Lunge geht, wenn also das Atmen schwer wird. Das wäre natürlich ein Zeichen dafür, dass man ärztliche Hilfe suchen muss. Und dann hört man auch auf, irgendwelche körperlichen Aktivitäten zu tun.“

Andere aber stehen eine Infektion sehr viel leichter durch. „Wenn die Queen tatsächlich einen milden Verlauf hat, dann spricht gegen leichte körperliche Betätigung gar nichts.“

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Im Video: Deshalb wird die Queen weiterhin Termine wahrnehmen

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Kann sich der bisher milde Verlauf der Königin noch verschlechtern?

Ein leichter Verlauf – danach sieht bei der Queen gerade alles aus. Wie der Buckingham Palast bekannt gibt, hat Königin Elizabeth II. nur „milde, erkältungsähnliche Symptome.“ Wie schnell aber kann sich ein solcher Zustand verschlechtern?

„Bei Corona ist es ja so, dass die meisten Infektionen relativ mild anfangen“, erklärt der Arzt. „Auch die Infektionen, die sich später in einen schweren Verlauf entwickeln. Insofern muss man da jetzt noch ein bisschen die Luft anhalten und vorsichtig sein. Aber auf der anderen Seite ist Omikron zum Glück die Variante, die zumindest milder verläuft als Delta oder auch Beta. Bei entsprechender Impf-Grundlage kann man also durchaus hoffen, dass sie keinen schweren Verlauf bekommt. Ansonsten würde der so ungefähr fünf bis sechs Tage danach eintreten.“

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Queen ist geimpft und geboostert! Dr. Specht: "Sie hat alles richtig gemacht"

Die Queen hat eine entsprechende Impf-Grundlage. Sie ist vollständig geimpft und geboostert. Ganz entscheidend! „Ungeimpft – das würde ihr niemand wünschen, so in eine solche Infektion zu gehen“, meint Dr. Specht. „Insofern hat sie alles richtig gemacht.“ Trotzdem: Die Königin ist schon 95 Jahre alt. „Alter ist ein natürlich Risikofaktor für einen schweren Verlauf, auch begleitende Erkrankungen sind solche Risikofaktoren“, so Dr. Specht. „Aber auf der anderen Seite hängt natürlich auch das Risiko davon ab, wie gut die allgemeine Gesundheit einer Person ist. Und so wie wir die Queen seit vielen Jahren erleben, hat sie eine recht robuste Gesundheit auch in diesem hohen Alter.“ Eine gute Immunität und eine vollständige Impfung: „Sie hat sehr große Chancen, nur einen leichten Verlauf zu bekommen.“

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Wie wird Queen Elizabeth II. jetzt behandelt?

Auch bei einem leichten Verlauf können Symptome auftreten. Wie wird die Queen jetzt wohl behandelt? „Üblicherweise wird eine Omikron-Infektion genauso behandelt wie eine andere Erkältungskrankheit. Häufig sind Schnupfen, Husten und auch mal Fieber mit dabei. Dagegen kann man symptomatisch etwas tun“, erklärt der Arzt. „Seit einiger Zeit gibt es auch Paxlovid, ein Medikament, das man relativ frühzeitig nehmen muss und was dann in der Lage ist, die schweren Verläufe recht gut zu verhindern. Möglicherweise bekommt die Queen das. Wenn, dann wäre genau jetzt der richtige Zeitpunkt.“

Und dann hat Dr. Christoph Specht noch ein ganz einfachen Tipp, um eine Corona-Infektion besser durchzustehen „Wie bei jeder Virusinfektion braucht der Mensch vor allen Dingen Ruhe und Schlaf. Der Schlaf ist ganz entscheidend, weil wir heute wissen, dass gerade im Schlaf die Antikörperproduktion besonders hoch anläuft. Die Leute lächeln immer ein bisschen darüber und denken: ‘Naja, schlafen, das ist ja nichts Besonderes.’ Es ist aber aus medizinischer Sicht tatsächlich das Beste, was man machen kann. Ich denke, die Queen wird auch genau diesen Rat beherzigen.“ (sli)

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