Trotz Kritik von Ministerpräsident Stephan Weil

Gerhard Schröder kann Niedersachsens Landesmedaille behalten

Kay Nietfeld
Altkanzler Gerhard Schröder in Berlin (Archivbild)
deutsche presse agentur

Altkanzler Gerhard Schröder kann die niedersächsische Landesmedaille trotz Kritik an seinen Verbindungen nach Russland vorerst behalten. Schröder habe die höchste Auszeichnung des Landes im Jahr 1999 erhalten, weil er sich als Ministerpräsident große Verdienste um Niedersachsen erworben habe, erklärte eine Sprecherin von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag in Hannover: „Es gibt derzeit keine Überlegungen, dies zu ändern.“

Forderung im Landtag nach Rückgabe der Landesmedaille

Jens Nacke (CDU)
Jens Nacke (CDU) hatte Gerhard Schröder aufgefordert die Landesmedaille zurückzugeben. (Archivbild)
deutsche presse agentur

Zuvor hatte der CDU-Abgeordnete Jens Nacke im Landtag Schröder aufgefordert, nach seinem Verzicht auf die Ehrenbürgerwürde in Hannover auch über die Rückgabe der Landesmedaille nachzudenken.

Ministerpräsident kann in besonderen Fällen die Verleihung der Landesmedaille widerrufen

 1017. Bundesratsitzung in Berlin Aktuell, 11.03.2022, Berlin, Ministerpraesident Stephan Weil SPD von Niedersachsen im Plenarsaal bei seiner Rede bei der 1017.Sitzung im Bundesrat in Berlin Berlin Berlin Deutschland *** 1017 Bundesrat session in Berlin Current, 11 03 2022, Berlin, State Premier Stephan Weil SPD of Lower Saxony in the plenary hall during his speech at the 1017 session in the Bundesrat in Berlin Berlin Germany
Ministerpräsident Stephan Weil forderte Schröder auf, sein Engagement in russischen Energieunternehmen zu beenden. Die Landesmedaille fordert er aber bisher nicht zurück. (Archivbild)
www.imago-images.de, IMAGO/Political-Moments

Die Regularien zur Landesmedaille sehen ausdrücklich vor, dass der Ministerpräsident die Verleihung nachträglich widerrufen kann, wenn sich ein Empfänger „durch sein späteres Verhalten dieser Auszeichnung unwürdig“ erweist. Fälle, in denen die Medaille seitens des Landes entzogen wurde, sind der Staatskanzlei jedoch nicht bekannt.

Die Sprecherin des Ministerpräsidenten betonte, Weil habe nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wiederholt gefordert, dass Schröder sein Engagement in russischen Energieunternehmen schnellstmöglich beenden und damit deutlich machen müsse, dass das russische Vorgehen komplett inakzeptabel sei. (dpa/cli)