"Ich verzichte unwiderruflich"
Ex-Kanzler Schröder zieht sich zurück: Kein Ehrenbürger von Hannover mehr

Er macht Schluss! Ex-Kanzler Gerhard Schröder gibt die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover zurück. Das teilte der Putin-Freund dem Oberbürgermeister Belit Onay am Dienstag mit.
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Gerhard Schröder will der Stadt Hannover zuvorkommen

Den Brief veröffentlicht Gerhard Schröder auch auf seinem LinkedIn-Profil (Foto): „Ihr Schreiben vom 11. März 2022 habe ich erhalten. Danach soll der Rat der Stadt Hannover mir die Ehrenbürgerwürde entziehen.“ Schröder tritt in dem Brief die Flucht nach vorn an: „Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover“, schreibt der frühere Bundeskanzler.
Ex-Kanzler ist Putin-Vertrauter
Der Altkanzler gilt als langjähriger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er ist zudem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Infolge des Krieges in der Ukraine geriet Schröder deutlich in die Kritik. Derzeit ist laut der Stadt Hannover neben Schröder nur noch der langjährige ehemalige Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg Ehrenbürger der Stadt.
Schröder war vergangene Woche unter mysteriösen Umständen nach Moskau gereist, um mit Russlands Präsident Putin über den Ukraine-Krieg und die Sanktionen zu sprechen. Dabei sorgte Schröders Frau für heftige Diskussionen. Sie zeigte sich betend in einem Hotelzimmer – im Hintergrund der Kreml.
Kann Schröder die Ehrenbürgerschaft einfach so zurückgeben?
Der Verwaltungsausschuss der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte Anfang März ein Verfahren zur Aufhebung der Ehrenbürgerschaft Schröders eingeleitet. Der Altkanzler bekam daraufhin Gelegenheit zur Stellungnahme.
Ein Stadtsprecher konnte am Dienstag zunächst den Eingang des Briefes nicht bestätigen. Es werde juristisch geprüft, ob die Verzichtserklärung ausreicht oder ob noch ein formaler Verwaltungsakt zum Entzug der Ehrenbürgerwürde notwendig sei. Ein Beschluss über den Entzug der Ehrenbürgerschaft sollte am 31. März gefasst werden. (dpa/ rsa)