Prozess in Würzburg

Stefan S. wollte sie töten und vergewaltigen: Studentin (25) mit Hammer bewusstlos geschlagen

Hammer-Attacke, um Sex-Gelüste zu befriedigen Prozess in Würzburg
02:52 min
Prozess in Würzburg
Hammer-Attacke, um Sex-Gelüste zu befriedigen

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von Michaela Johannsen und Ulrich Vonstein

Ein grauenvolles Verbrechen wird seit heute vor dem Landgericht Würzburg verhandelt. Ein 28 Jahre alter Mann ist wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung angeklagt. Stefan S. wird vorgeworfen, eine 25-jährige Studentin mit einem Hammer brutal geschlagen zu haben, um sie zu vergewaltigen und zu töten.

Opfer Maria L.: „Es hat sich angefühlt wie eine Bombe“

RTL-Reporterin Michaela Johannsen
RTL-Reporterin Michaela Johannsen war beim Prozesstermin in Würzburg dabei.

RTL-Reporterin Michaela Johannsen berichtet vom Prozessauftakt, dass der Angeklagte sich als „herzensguter Menschen“ bezeichnet habe, der seine Tat „zutiefst“ bereue. Sein Auftreten vor Gericht empfand sie als nicht angemessen, es habe „inszeniert“ gewirkt. „Ich habe noch nie einen Angeklagten erlebt, der so selbstbewusst aufgetreten ist“, beschreibt sie.

Maria L., das Opfer, wollte die Aussagen ihres Peinigers nicht hören und wurde erst später in den Gerichtssaal gebracht. Die junge Frau beschrieb eindringlich, wie S. sie von hinten angriff, mehrfach brutal mit dem Hammer auf sie einschlug. „Oft konnte sie nicht weitersprechen, weil die Erinnerung sie einholte“, so unsere Reporterin.

Maria L. sagte aus, wie brutal die Übergriffe waren. Die Attacke mit dem Hammer habe sie völlig unvorbereitet getroffen. „Es hat sich angefühlt wie eine Bombe“, so die junge Frau.

Täter ließ sein Opfer bewusstlos in einer Blutlache liegen

Gericht
Prozessbeginn vor dem Landgericht Würzburg

Das Verbrechen ereignete sich im Mai 2022. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft war S. mit einem anderen Handwerker zusammen in der Wohnung der 25-Jährigen. Als sein Kollege die Wohnung verließ, zeigte Maria L. ihm im Badezimmer ein weiteres defektes Fenster. Als sie zurück in den Flur ging, attackierte er sie, so die Anklage weiter. Tatwerkzeug: ein Hammer, 25 Zentimeter lang und 400 Gramm schwer. Maria L. versuchte zu fliehen, doch der Angreifer hielt sie fest und schlug weiter mit dem Hammer auf sie ein.

Stefan S. ließ sein Opfer bewusstlos und lebensgefährlich verletzt in einer Blutlache liegen. Den Hammer reinigte er im Waschbecken und versuchte, ihn in einer Hecke vor dem Haus zu verstecken. Als er die Wohnung verließ, soll er davon ausgegangen sein, dass Maria L. tot ist.

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Maria L. leidet bis heute unter den Folgen der Tat

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er die „Arg- und Wehrlosigkeit“ des Opfers ausnutzte. Er habe vorgehabt, Maria nach ihrer Bewusstlosigkeit oder ihrem Tod zu vergewaltigen.

S. habe sich wenige Tage vor der Tat gewaltverherrlichende Pornos angesehen. „Am Tattag sah er die Gelegenheit gekommen seine Phantasien in die Tat umzusetzen“ so die Anklage. Er habe „heimtückisch versucht, einen Mensch zu töten“ und zur „Befriedigung des Geschlechtstriebs“ gehandelt.

Maria L. erlitt bei dem Angriff einen Schädelbruch mit Hirnblutung und viele Platzwunden. Sie leidet bis heute psychisch erheblich unter den Folgen der Tat.

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