Minister räumt auf! Pistorius streicht 160 Stellen in Bundeswehr-Führung

Er soll richten, was viele vor ihm nicht geschafft haben: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius soll die Bundeswehr wieder in Schuss bringen. Wie die Bild-Zeitung berichtet, plant Verteidigungsminister Boris Pistorius einen radikalen Umbau. Bei dem auch Köpfe rollen werden.
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Weniger Mitarbeiter für Staatssekretäre

Wie die Bild-Zeitung aus Ministeriumskreisen erfahren hat, will Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius in seinem Haus endlich aufräumen. Konkret bedeutet das: etwa 160 Stellen der insgesamt 370 Führungsstellen im Verteidigungsministerium will der Minister streichen. Durch die neue Reform sollen so beispielsweise allein 100 Mitarbeiter aus dem Stab „Organisation und Revision“, sowie 26 Mitarbeiter aus dem Stab „Strategische Steuerung Rüstung“ bald nicht mehr in der Leitung arbeiten. Auch den Staatssekretären geht es an den Kragen: Die Büros mit knapp zwanzig Mitarbeiterin sollen auf fünf bis sechs Mitarbeiter reduziert werden.

Zusätzlich will Pistorius einen Planungs- und Führungsstab aufbauen, der das Haus in kritischen Situationen steuern soll.

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Pistorius greift durch

Doch das ist nicht Pistorius’ erster personeller Kahlschlag bei der Bundeswehr: Erst Ende März hatte er die Präsidentin des Beschaffungsamtes ausgewechselt.

Rund 11.000 Mitarbeiter arbeiten hier und kümmern sich um die Beschaffung - vom Helikopter bis zur Unterhose. Die Behörde in Koblenz gilt als Inbegriff der Schwerfälligkeit und Bürokratie. Warum, das hat die Wehrbeauftragte des Bundestags Eva Högl vor einigen Wochen eindrücklich beschrieben: "Die Bundeswehr hat von allem zu wenig. Und sie hat seit dem 24. Februar 2022 noch weniger. Das betrifft die Ausbildung, das betrifft die Übung und das betrifft auch die Ausstattung im Einsatz.“

Aber all das will Pistorius jetzt wohl angehen. Mitte März hatte Pistorius den damaligen Generalinspekteur der Bundeswehr Eberhard Zorn in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Auf ihn folgte General Carsten Breuer. Wer jetzt um seinen Posten bangen muss will Pistorius Mitte April offiziell verkünden. Und im Herbst geht Pistorius Aufräumaktion weiter. Denn dann soll ein weiterer Reform-Schritt folgen, der den Rest des Ministeriums betrifft. Insgesamt soll so zehn bis zwanzig Prozent Personal eingespart werden. (khe)

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