Daten zu Impfdurchbrüchen, Verläufen, Reinfektionen und Kinder-InfektionenNeue Omikron-Zahlen aus Südafrika: Wie schwer wird der Sturm?

Seit der Entdeckung der neuen Omikron-Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 warten Experten und Behörden, aber auch die gesamte Bevölkerung gebannt auf Daten zu Infektionen, Impfdurchbrüchen und Krankheitsverläufen. In Südafrika wurden nun Patientendaten und über 200.000 Testergebnisse ausgewertet. Die Zahlen machen zumindest Hoffnung darauf, dass der zu erwartende Omikron-Sturm zwar viel Energie hat, aber nicht so verheerend wie von manchen Experten befürchtet sein wird. Trotzdem ist auch bei uns mit viel mehr Impfdurchbrüchen und Wiederansteckungen zu rechnen.
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Zweifache Impfung wirkt nur begrenzt
Die größte private Krankenkasse in Südafrika, Discovery Health, hat jetzt in einer Pressemitteilung Ergebnisse zu einer Analyse von Sars-CoV-2-Tests mitgeteilt. Das berichtet das Ärzteblatt. Sie bestätigen bisherige Befürchtungen, dass eine zweifache Impfung nur einen begrenzten Schutz vor der Omikron-Variante bereithält. Auch frühere Infektionen mit dem Virus führen nicht zu einer ausreichenden Immunität. Der Anstieg von schweren Erkrankungen ist aber demnach bei Infektionen mit Omikron bisher flacher ausgefallen als während der 1. Welle der Erkrankung Mitte letzten Jahres. Auffällig: Es sind mehr schwere Infektionen bei Kindern zu beobachten.
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Sehr viele Reinfektionen und Kinder schwerer betroffen
Die Mitarbeiter der Krankenkasse um Studienleiterin Shirley Collie hatten dazu in Gemeinschaftsarbeit mit dem „South African Medical Research Council“ mehr als 211.000 Covid-19-Testergebnisse ausgewertet. Darunter waren 41 % von erwachsenen Mitgliedern, die zwei Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs erhalten hatten. Ungefähr 78.000 dieser Testergebnisse waren im Zeitraum vom 15. November bis 7. Dezember 2021 auf Omikron-Infektionen zurückzuführen.
Die Ergebnisse der Studie im Überblick
Schutz vor schweren Erkrankungen: weitgehend erhalten geblieben. 70 % niedrigere Zahl von Krankenhauseinweisungen wegen Covid-19 gegenüber Ungeimpften. Zum Vergleich: auf dem Höhepunkt der Delta-Welle lag die Schutzwirkung noch bei 93 %. Sie ist gesunken, mit 70 % wird nach Einschätzung von Studienleiterin Collie immer noch „sehr guter Schutz“ erreicht.
Schutz vor einer Hospitalisierung: über alle Altersgruppen zwischen 18 und 79 Jahren nachweisbar. Für die Gruppe der 60- bis 69-Jährigen mit 67 Prozent, für die Gruppe der 70- bis 79-Jährigen mit 60 Prozent nur leicht abgefallen. „Konsistente“ Schutzwirkung auch bei Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Risiko einer erneuten Infektion: hoch.Betroffen: 40 Prozent der Menschen, die sich in der 3. Welle mit Delta infiziert hatten, 60 Prozent der, die sich in der 2. Beta-Welle infiziert hatten und 73 Prozent der Menschen, die während der 1. Wildtyp-Welle erkrankt waren
Flacherer Verlauf der Krankenhauseinweisungen: Erwachsene, die sich mit Omikron infiziert haben, haben ein um 29 Prozent geringeres Hospitalisierungsrisiko im Vergleich zur ersten Infektionswelle von Mitte 2020. Zahl der Intensivbehandlungen liegt laut Studie bisher niedriger als bei früheren Erkrankungswellen.
Kinder erkranken schwerer: Komplikationen seien zwar absolut gesehen immer noch sehr selten, berichtet Collie. Das Risiko, dass Kinder unter 18 Jahren bei einer Infektion mit Omikron im Krankenhaus behandelt werden müssen, sei jedoch um 20 Prozent höher als in früheren Erkrankungswellen.
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Nur leichte Erkrankung bei den meisten Kindern
Das „National Institute for Communicable Diseases“ hat bereits in der 3. Welle mit Delta einen Trend zu häufigeren schweren Verläufen im Kindesalter beobachtet. Es bleibe allerdings dabei, dass die Tests bei Kindern zu 51 % seltener positiv ausfallen als bei Erwachsenen, so Studienleiterin Collie. Bei den meisten Kindern bleibe es bei einer leichten Erkrankung mit Halsschmerzen, verstopfter Nase, Kopfschmerzen und Fieber, die innerhalb von 3 Tagen abklingen.
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Krankenkassen-Chef: Zuversichtlich - aber dennoch besorgt
„Discovery Health“-Geschäftsführer Dr. Ryan Noach kommentierte die Ergebnisse optimistisch zusammen: „Wir sind zuversichtlich, dass der Impfstoff von Pfizer-Biontech weiterhin einen hohen Schutz vor schweren COVID-19-Erkrankungen bietet und dass die derzeitigen Erfahrungen mit der durch die Omikron-Variante verursachten Covid-19-Erkrankung – größtenteils ein leichter Verlauf – unverändert bleiben werden.“ Allerdings warnt der Mediziner auch: „Dennoch sind wir besorgt, dass die Gesundheitssysteme angesichts der hohen Ausbreitungsrate von Omikron und der daraus resultierenden hohen plötzlichen Infektionslast weiterhin unter Druck geraten könnten.“ Das Forschungsteam des Versicherers werde das Fortschreiten der vierten Welle weiter beobachten. (ija)
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