„Er konnte nur noch schlafen und weinen“
Eltern bangen um Sohn (6): Ohrentzündung entpuppt sich als aggressiver Kinder-Krebs

Furchtbare Diagnose für einen Sechsjährigen! Lange wurden seine Symptome als „Ohrenentzündung“ abgetan, jetzt kämpft der kleine Sebastian gegen einen aggressiven Kinder-Krebs. Noch ist unklar, ob er es schafft – seine Eltern sammeln Spenden für die Behandlung.
Ohrenschmerzen entpuppen sich als Krebs-Symptom
Monatelang hat sich Sebastian Nunney (6) aus England über Ohrenschmerzen beklagt. Als seine Eltern dann auch noch seine Gewichtsabnahme bemerkten, wurden sie immer misstrauischer. Mutter Lindsay ging mit ihrem Sohn mehrfach zum Hausarzt, dort hieß es aber nur, dass sich Sebastian wahrscheinlich eine Ohrenentzündung zugezogen habe. Auch Anzeichen für eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) zog der Arzt in Erwägung – doch die Eltern glaubten von Anfang an, dass noch mehr hinter den Symptomen ihres Sohnes stecken könnte.
„Ich war bei Sebastian, er hatte offensichtlich Schmerzen und wollte nicht untersucht werden“, schildert Mutter Lindsay (41) gegenüber dem britischen Online-Newsportal Newsflare. Auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie habe sie den Eindruck gewonnen, dass die Ärzte zu überlastet gewesen seien, um ihren Sohn richtig zu behandeln.
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Zustand des kleinen Sebastians (6) verschlechtert sich drastisch
Immer wieder suchten die Eltern den Arzt auf, weil Sebastians Beschwerden einfach nicht besser wurden. Jedoch verschlechtert sich der Zustand des heute Sechsjährigen drastisch. Erst Monate später wird ein sogenanntes Neuroblastom entdeckt – eine aggressive Form von Krebs, die besonders Säuglinge und Kinder befällt.
Sebastian wird nach der korrekten Diagnose umgehend ins Queen's Medical Centre in Nottingham eingeliefert und an ein Beatmungsgerät angeschlossen.
Seitdem kämpft der tapfere Junge gegen die aggressive Kinder-Krankheit.
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Sebastian kämpft gegen Neuroblastom! Doch der Krebs kehrt zurück
Nach der Einlieferung beginnen die Ärzte mit einer intensiven 80-tägigen Chemotherapie. Die harte Behandlung lässt den Tumor vorübergehend schrumpfen, was laut den Ärzten als Wunder bezeichnet werden kann.
Jedoch ist der Krebs offenbar wieder zurückgekehrt: Das Behandlungsteam entdeckte Anfang dieses Jahres eine neue Geschwulst in Sebastians Bein. „Er hatte so starke Schmerzen, dass er nur noch schlafen und weinen wollte“, sagt sein Vater Gregg.
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Hätte eine frühere Diagnose geholfen? Eltern reichen Beschwerde ein
Sebastians Eltern suchen gerade nach Möglichkeiten, die Lebensqualität ihres Sohns zu verbessern und seine Schmerzen zu lindern. Jetzt haben sie einen Aufruf gestartet, um 200.000 Pfund (etwa 233.000 Euro) für eine möglicherweise lebensrettende Therapie im Ausland zu sammeln.
Die Familie hat außerdem eine Beschwerde eingereicht, die zu einer Untersuchung durch die Ärztekammer führte. Der verantwortliche Arzt soll nun an einer speziellen Fortbildung teilnehmen.
Auch, wenn die tragischen Konsequenzen der falschen Diagnose dadurch nicht ungeschehen gemacht werden können, hofft die Familie, dass solche Vorfälle zukünftig wenigstens seltener vorkommen. (mjä)