Lebenslang für Stalker René P.Exfreund erschießt Sara L. vor den Augen ihres Bruders - „Bitte hilf mir. Er hat mich. Er ist hier“

Acht Schüsse beendeten das Leben von Sara L. Abgefeuert hat sie René P. Die Mutter einer 13 Jahre alten Tochter hatte ihn erst wenige Monate zuvor über Facebook kennengelernt. Er servierte seine Freundin ab, zog aus Oberösterreich zu ihr in die Steiermark, doch es funktionierte nicht. Sara L. machte mit ihm Schluss, nicht wissend, dass damit für sie ein Albtraum beginnen würde. René P. stalkte seine Exfreundin und tötete sie schließlich vor den Augen ihres Bruders in ihrem eigenen Haus. Vor Gericht lieferte er dafür eine Begründung, die für die Angehörigen nur schwer zu ertragen ist. Jetzt ist das Urteil gefallen.
Im Video erzählt eine Ex-Freundin des Täters, was er für ein Mensch ist und wie besessen er von Sara war.

Notruf zeichnet die Tat auf

„Bitte hilf mir. Er hat mich. Er ist hier“ – diese SMS schrieb Sara L. am Morgen des 23. Februar 2020 an ihren Bruder Jean. Da stand Exfreund René P. mit einer Waffe in ihrem Haus. Sara L. hatte große Angst vor ihm. „Angeblich hat er während der Beziehung im Haus überall heimlich Kameras installiert, um seine Freundin ständig zu beobachten und unter Kontrolle zu haben, „so RTL-Reporterin Natascha Größ. Sara L. schickte nach dem Beziehungs-Aus Nachrichten an ihre Nachbarn. Ihr Exfreund habe bei ihr eingebrochen und habe psychische Probleme. „Wenn ihr sein Auto oder ihn seht, ruft bitte sofort die Polizei“, heißt es in einer Nachricht von Sara. „Er ist, ohne zu übertreiben, sehr gefährlich!“

Am Morgen des 23. Februar versucht Sara L., ihren Ex bei Laune zu halten. Sie schafft es, ihrem Bruder mitzuteilen, dass René P. eine Waffe dabei hat. Saras Bruder ruft sofort die Polizei, macht sich auf den Weg zu seiner Schwester und zeichnet so die letzten Minuten in ihrem Leben auf.

"Der ganze Gerichtssaal hat geweint"

Vor Gericht wird der Notruf abgespielt. Saras Bruder Jean trifft an ihrem Zuhause ein, als Sara L. mit ihrem Ex draußen steht, um eine Zigarette zu rauchen. Sie trägt lediglich einen Bademantel. „Wo ist ihre Schwester? Wo ist die Waffe? Kommt der Täter an eine Waffe?“, will der Polizist in der Leitung wissen. Während er diese Fragen stellt, geht René P. ins Haus. Er will die Waffe holen. Sara eilt ihm nach, will ihm die Pistole wegnehmen. Dann fallen die Schüsse. Sie sind auf dem Tonband zu hören. Acht Mal schießt René P., sechs Mal trifft er Sara L. in den Oberkörper. Ihre Leber und ihre Lunge werden zerfetzt.

Auch Jean ist ins Haus gerannt. René P. schießt auch auf ihn, doch die Kugel verfehlt das Ziel. Jean flüchtet, die Polizei trifft ein. Später kommt der Täter aus dem Haus und lässt sich festnehmen. Jean läuft zu seiner Schwester und muss mit ansehen, wie sie noch am Tatort stirbt. Der Notruf endet mit lautem Schreien und Weinen. „Der ganze Gerichtssaal hat geweint“, sagt die RTL-Reporterin.

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Das Urteil: Lebenslang

Vor Gericht zeigt René P. kaum Reue. Er sagt aus, Sara L. habe selbst eine Waffe gehabt und er habe sie aus Notwehr erschießen müssen. Doch am Tatort wurde keine weitere Waffe gefunden. „Ich weiß nicht, was für ein Mensch man sein muss, dass man eine hilflose Frau einfach so erschießt“, sagt Saras Bruder Jean und ringt um Worte.

Die Staatsanwälte und der Opferanwalt sind sich einig, dass René P. damit nicht umgehen konnte, dass Sara mit ihm Schluss gemacht hat und sie die erste Frau war, die ihn zurückgewiesen hat. Das Landgericht Graz verurteilt René P. zu einer lebenslangen Haftstrafe.