22-jährige Bewohnerin bei Explosion schwer verletzt
Deo-Bumms im Pott: „Wir haben gedacht, vielleicht bauen die eine Bombe“
Ein riesiger Knall erschüttert ein Mehrfamilienhaus in Oberhausen. Aber es ist keine defekte Gasheizung, die in einer Wohnung für die Explosion sorgt. Verantwortlich ist wahrscheinlich Deo – und zwar jede Menge davon.
Starke Druckwelle: Fenster zerspringen, eine Wand bricht ein
Es ist kurz nach Mitternacht, als der Knall die Anwohner des Wohnhauses aufschrecken lässt. Fikret Ayar ist mit seiner Familie gerade aus dem Urlaub zurück. Durch die Wucht der Explosion springen in seiner Wohnung die Türen aus dem Schloss. „Wir haben uns richtig erschrocken,“ erinnert er sich im Gespräch mit RTL, „mein Kind hat geschrien.“
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Als er vor seine Wohnung tritt, ist überall Staub, bei der Wohnung gegenüber fehlt die Tür. Die Explosion hat sie aus den Angeln gerissen und durch den Hausflur geschleudert. „Ich habe reingeguckt, da lag eine Frau und ein Mann. Die waren ganz nackt.“ Auf seine Frage, ob alles in Ordnung sei, reagieren sie nicht.
Staatsanwältin: „Es hat nach Deodorant gerochen"
Auch andere Nachbarn sind von der Explosion aufgeschreckt, gemeinsam verlassen auch Fikret Ayar und seine Familie das Haus. Groß ist die Unsicherheit, was passiert ist. „Kein richtiger Rauch, kein Feuer,“ beschreibt der Vater seinen Eindrücke. „Wir haben gedacht, vielleicht bauen die eine Bombe.“
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Erste Ermittlungen der Polizei ergeben: Ein Gasleck war nicht der Auslöser. Denn in dem Gebäude sind keine Gasleitungen verbaut. Tatsächlich stoßen die Sachverständigen des Landeskriminalamts in der betroffenen Wohnung auf andere Hinweise. Die Beamten finden Deodorant und zwar zahlreiche Flaschen.
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Staatsanwältin: „Badezimmer vollständig zerstört"
Nach einer ersten Einschätzung der Sachverständigen läge es nah, dass jede Menge Deo in der Wohnung versprüht worden sei, so Staatsanwältin Jill McCuller. Gemischt mit der Umgebungsluft hätte sich dies durch eine Kerze oder das Einschalten des Durchlauferhitzers entzündet.
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So könnte es zur der verheerenden Explosion gekommen sein. Die 22 Jahre alte Bewohnerin erleidet dabei schwere Brandverletzungen. Nach dem Vorfall befindet sie sich weiterhin in ärztlicher Behandlung und sei laut Staatsanwaltschaft noch nicht vernehmungsfähig. Glück im Unglück hatte dagegen der 21-jährige Mann, der sich zur Zeit der Explosion auch in der Wohnung befand. Eine Aussage machen, will er jedoch nicht.
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Ob ein Trend aus den sozialen Medien im Zusammenhang mit der Gas-Explosion steht, werde derzeit noch ermittelt. „Wir haben natürlich auch im Fokus, dass es die sogenannten Deo-Challenges gibt,“ so die Staatsanwältin. „Wir haben die Mobiltelefone der Beschuldigten sichergestellt und werden die dahingehend auswerten.“