22-Jähriger auf Südafrika-Reise verschwunden
Mutter von vermisstem Nick: "Vielleicht ist er wegen Verletzungen nicht erkennbar"

Seit dem 15. Februar fehlt jede Spur von Nick Frischke aus Döbern in Brandenburg. Der 22-Jährige ist auf einer Reise im südafrikanischen Kapstadt verschwunden. Jetzt hat sich seine Mutter mit einem bewegenden Facebook-Aufruf erneut an die Öffentlichkeit gewandt: „Vielleicht haben doch noch Leute einen wichtigen Hinweis. Vielleicht ist er nicht erkennbar wegen seiner Verletzungen. Schaut bitte überall genau“. Nur einen Tag zuvor hatte die Familie die Hoffnung geäußert, wer auch immer Nick etwas angetan haben könnte, möge ihn am Leben gelassen haben.
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Familie verzweifelt: Nick Frischke noch immer vermisst
In ihrem jüngsten Post äußert die Mutter auch die Vermutung, dass arme Menschen in Südafrika ihrem Sohn geholfen haben könnten, die von den Suchaufrufen bisher nicht erreicht worden seien oder „Angst vor der Polizei“ haben. „Redet so viel wie möglich mit jedem. Es soll sich ganz doll rumsprechen“, bittet sie die Menschen in der Region. Damit die Familie auch vor Ort bei der Suche unterstützen kann, hatte sie wenige Tage zuvor einen Spendenaufruf gestartet.
Der Fall hatte nach einer Woche eine dramatische Wendung genommen, nachdem die südafrikanische Polizei die Kreditkarte des 22-Jährigen im Haus eines Schwerverbrechers gefunden hatte, das unabhängig vom Verschwinden des deutschen Touristen durchsucht worden war.
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Die Polizeibeamten hatten die Brisanz des Funds aber zunächst nicht erkannt. Das Diebesgut wurde in die Asservatenkammer der lokalen Polizeistation gebracht und verblieb dort. Der mutmaßliche Dieb ist wegen zahlreicher Gewaltverbrechen polizeibekannt. Die Beamten hatten ihn nach RTL-Informationen nicht verhört, um herauszufinden ob und wann er Nick Frischke gesehen habe und wie er in den Besitz seiner Kreditkarte gekommen sei.
Seither liegt der Verdacht eines Verbrechens auch für die Familie deutlich näher. Dennoch gibt sie sich immer wieder hoffnungsvoll: „Wir hoffen ganz doll, dass du gefunden wirst, ein Kämpfer bist und durchgehalten hast“, schreibt sie am Wochenende auf Facebook. Die Wanderroute, auf der Nick mutmaßlich verschwunden ist, führt durch einen der gefährlichsten Vororte der Region.
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RTL-Reporterin auf Spurensuche in Kapstadt
Nicks Familie hat inzwischen einen Privatermittler eingeschaltet, der im ständigen Austausch mit der Mutter des Vermissten steht.
Am 27. Februar findet in Hangberg, dem Vorort Kapstadts, in dem Nick zuletzt gesehen wurde, außerdem ein Demonstrationsmarsch statt, auf dem Menschen ihre Wut über die vermeintlichen Fehler der Polizei zum Ausdruck bringen wollen.
(sbl)