Sie starb am Abend vor ihrem 22. Geburtstag
Neuseeland: Urteil im Prozess um erwürgte Backpackerin Grace (†21) – es war Mord!
Späte Gerechtigkeit für die Familie der toten Backpackerin Grace Millane: Eine Geschworenen-Jury hat den 27-jährigen Neuseeländer, der die junge Engländerin am Abend ihres 22. Geburtstags beim Tinder-Date erwürgte, für schuldig befunden. Was er getan habe, sei eiskalter Mord gewesen, so die Jury. Das berichten britische Medien. Der Mann selbst hatte beteuert, Graces Tod sei ein tragischer Sex-Unfall gewesen – das kauften ihm die Geschworenen aber nicht ab. Das Strafmaß soll im Februar verkündet werden. Wie die Eltern der Toten auf das Urteil reagieren – im Video.
Eltern brechen in Tränen aus: "Wir müssen die Scherben unseres Lebens aufsammeln"
Nur fünf Stunden braucht die Jury am Freitag, um einstimmig zu entscheiden: Graces Tod war alles andere als ein Unfall – der 27-jährige Täter ist ein Mörder! Als das Urteil verkündet wird, brechen Graces Eltern in Tränen aus. Ihr Vater, Dave Millane, spricht später von einem erleichternden Urteil – "aber es kann den Schmerz und das Leid, das wir das vergangene Jahr über erleiden mussten, nicht mildern."
Grace sei auf brutalste Art und Weise aus dem Leben gerissen worden. "Auch unsere eigenen Leben sind zerstört worden", so der Vater. "Was passiert ist, wird uns den Rest unserer Tage verfolgen. Grace war eine wundervolle, begabte, liebevolle Tochter. Sie war unser Sonnenschein. Sie hat es nicht verdient, auf so barbarische Weise ermordet zu werden."
Ihr Dank gelte der neuseeländischen Polizei und der Staatsanwaltschaft, sagen die Eltern. Tränen laufen ihnen über die Wangen. Die Ermittler hätten gute Arbeit geleistet, auch die intimsten Aspekte des Falles professionell gehandhabt. "Aber jetzt müssen wir zurück nach Hause. Wir müssen die Scherben unseres Lebens aufsammeln. Jeden Tag aufs Neue. Ohne unsere Grace."
Tragisches Ende einer Weltreise: Grace wurde von ihrem Tinder-Date beim Sex erwürgt

Im Dezember 2018 macht der Fall weltweit Schlagzeilen. Grace hat gerade ihren Uni-Abschluss in der Tasche, will das mit einer Weltreise feiern. Im neuseeländischen Auckland verabredet sie sich auf Tinder zu einem Date – um mit einem romantischen Abend ins neue Lebensjahr zu starten. Doch sie gerät an ihren Killer.
Gemeinsam ziehen Grace und ihr Begleiter durch Bars und Restaurants – Arm in Arm, lachend. Sie flirten miteinander, küssen sich. Als sich der Abend dann dem Ende neigt, geht Grace mit ihrem Date aufs Hotelzimmer. Überwachungskameras filmen die beiden im Hotelflur. Es sind die letzten Bilder, auf denen Grace lebend zu sehen ist.
Am nächsten Morgen, ihrem 22. Geburtstag, hören Freunde und Familie nichts von ihr. Ihre Eltern sind krank vor Sorge. Wenige Tage später dann der Schock: In einem Koffer, vergraben im Buschland wenige Kilometer außerhalb der Stadt, wird Graces Leiche gefunden. Die Obduktion ergibt: Sie ist erwürgt worden. Die Todesursache: langanhaltender, heftiger Druck auf Hals und Nacken. Ein qualvoller Tod.
Während ihre Leiche neben ihm lag: Graces Killer schaute Hardcore-Pornos
Der 27-Jährige gerät schnell ins Visier der Ermittler. Beim Verhör behauptet er, Graces Tod sei ein tragischer Unfall gewesen. Sie habe BDSM-Sex praktizieren wollen, habe ihn aufgefordert, sie zu würgen und nicht loszulassen. Er habe nicht gemerkt, wie die Situation außer Kontrolle geriet.
Was er aber nicht erklären konnte: Nach Graces Tod suchte er eine Stunde lang im Netz nach Möglichkeiten, eine Leiche zu entsorgen – googelt nach Begriffen wie "Leichenstarre", "fleischfressende Vögel" und "Gibt es Geier in Neuseeland?". Er schaute Hardcore-Pornos und machte intime Fotos der nackten Leiche, bevor er prompt das nächste Tinder-Date vereinbarte. Dann versuchte er, den Mord zu vertuschen.
Urteil im Prozess um tote Backpackerin: Alle Indizien sprechen für Mord

Sein Verhalten war der Jury durch und durch suspekt. Ein tragischer Unfall – und doch habe er in aller Seelenruhe zu Pornos masturbiert, während Graces Leiche neben ihm lag? Auch der Pathologe, der den Körper der jungen Frau obduziert hatte, sagte aus: Er habe noch nie einen einzigen Fall von willentlicher Strangulation beim Sex erlebt. Dass so etwas überhaupt passieren könne, sei "unfassbar unwahrscheinlich" – der Angeklagte habe ihren Hals immer weiter zudrücken müssen, minutenlang. Auch, als Grace längst bewusstlos dalag.
Die Beweise sprächen für einen Mord, waren sich die Geschworenen einig – und befanden den 27-Jährigen einstimmig für schuldig. Das Strafmaß soll im Februar verkündet werden. Graces Mörder droht mit hoher Wahrscheinlichkeit eine lebenslange Haftstrafe mit einer Mindest-Verbüßungsdauer von zehn Jahren.