Im Namen von ImpfunwilligenMann lässt sich 10 mal gegen Corona impfen - an einem Tag!

Doctor making injection to senior patient in clinic
Zehn Impfungen an einem Tag ließ sich ein Mann in Neuseeland verabreichen - im Namen anderer. (Foto: Symbolbild)
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Viele Menschen haben irrationale Angst vor einer Impfung - oder lehnen sie aus anderen Gründen strikt ab. Auch in Neuseeland ist das nicht anders. Mittlerweile wurden auch dort Beschränkungen für Ungeimpfte verhängt. Für manche Inselstaatler ein Grund, sich den Geimpft-Status zu ermogeln. Da das Vorzeigen eines Ausweises bei Impfung dort nicht nötig ist, hat sich ein Mann im Namen anderer impfen lassen - und das gleich 10 Mal an einem Tag. Das berichtet die neuseeländische Nachrichtenseite "Stuff".
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Hohe Impfstoffdosis mit mehr Nebenwirkungen

In Neuseeland gilt seit dem 3. Dezember 2021 das sogenannte "Covid-19 Protection Framework", das je nach Pandemielage besonders stark von dem Virus betroffene Regionen mit Beschränkungen versieht. Ungeimpfte und einfach Geimpfte müssen seitdem mit erheblichen Einschränkungen rechnen. So ist zum Beispiel der Besuch von Restaurants und Veranstaltungen ohne Impfnachweis nicht mehr möglich. Anscheinend Grund genug für impfunwillige Neuseeländer, illegal an den Geimpft-Status rankommen zu wollen.

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Denn die neuseeländische Nachrichten-Website Stuff berichtet jetzt, dass ein Mann sich an einem Tag bis zu 10 Mal im Namen anderer Personen gegen Covid-19 hat impfen lassen. Es wird vermutet, dass der Täter, der mehrere Impfzentren aufgesucht haben soll, für die Impfungen bezahlt wurde, so der Bericht im Stuff.

Nikki Turner, Professorin an der Universität Auckland und medizinische Leiterin des Impfberatungszentrums, sagte: "Wir wissen, dass eine hohe Impfstoffdosis mehr Nebenwirkungen hervorruft. Wir haben keine Daten dafür, welche Nebenwirkungen bei dieser Menge an Impfstoff auftreten können." Und sie warnte gleichzeitig: "Das ist nicht sicher und setzt die Person einem Risiko aus."

Doctor with syringe in hands and flag on background - New Zealand
Auch in Neuseeland gelten seit dem 3. Dezember Beschränkungen für Ungeimpfte.
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Impfungen sollen ohne Hindernisse möglich sein

Aber warum kam der Mann so einfach an so viele Impfungen im Namen anderer Menschen? Ganz einfach: In Neuseeland ist es nicht nötig, sich bei der Impfung einen Personalausweis vorzuzeigen. Und das aus einem sehr sozialen Grund, wie ein Sprecher des neuseeländischen Gesundheitsministeriums gegenüber der Nachrichtenwebsite erklärte: „Menschen, die keinen Lichtbildausweis haben, gehören unverhältnismäßig häufig zu gefährdeten Gruppen – Obdachlose oder Durchreisende, ältere Menschen, junge Menschen, Menschen mit Behinderungen – und wir wollen keine Hindernisse für ihre Impfung schaffen.“

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Der Sprecher warnte allerdings: Eine Person, die unter dem Namen einer anderen Person geimpft wurde, würde die Impfung nicht in ihrer persönlichen Gesundheitsakte haben. „Die Identität einer anderen Person anzunehmen, um eine medizinische Behandlung zu erhalten, ist gefährlich“, so der Sprecher weiter. „Dies gefährdet die Person, die unter einer angenommenen Identität geimpft wird, und die Person, in deren Gesundheitsakte steht, dass sie geimpft wurde, obwohl dies nicht der Fall ist.“

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Keine polizeilichen Ermittlungen

Die genaue Identität des Mannes ist nicht bekannt. In ersten Berichten hieß es, die Polizei ermittele jetzt gegen die Person. Doch laut neuen Berichten neuseeländischer Medien wird die Sache nun als „Gesundheitsangelegenheit“ behandelt. Astrid Koornneef, Leiterin der Impfgruppe des Gesundheitsministeriums, sagte, das Ministerium sei sich des Problems bewusst. „Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst. Wir sind sehr besorgt über diese Situation und arbeiten mit den zuständigen Stellen zusammen“, so Koornneef. (ija)

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