Freunde starten Spendenkampagne

Schock-Diagnose an Weihnachten: Jonas (3) hat Leukämie - und braucht dringend Hilfe

Junge liegt im Krankenbett.
Jonas (3) ist an Leukämie erkrankt.
PRIVAT, RTL
von Marius Olion

Schlimmer kann ein Heiligabend wohl nicht sein: Während andere Kinder freudig ihre Geschenke auspacken, geht es Jonas (3) aus dem Raum Speyer zunehmend schlechter. Er muss ins Krankenhaus. Noch am gleichen Tag kommt die Diagnose: Leukämie! Seine Mutter ist sich sicher: „Wenn der Arzt beim Notdienst nicht reagiert hätte, dann wäre es jetzt rum.“

Jonas fehlt die Kraft für Weihnachtsgeschenke

„Es kommen Menschen, es ist schön, man freut sich“, sagt Jonas’ Mutter Jenny im Gespräch mit RTL. So ist Weihnachten bei der Familie normalerweise. In diesem Jahr hätte Jonas zum ersten Mal Geschenke bewusst ausgepackt, er habe sich darauf gefreut. Jetzt stehen die Geschenke im Krankenhaus, doch dem Dreijährigen fehlt die Kraft, sie auszupacken. Kraft, die er für die nächsten schweren Monate brauchen wird.

Kinderarzt glaubte an Mittelohrentzündung

Schon Wochen vor Weihnachten geht es Jonas schlecht, berichtet seine Mutter. „Jedes Kind hustet, das ist ja normal, aber ihn hat das immer sehr mitgenommen.“ Jenny spürt, dass etwas nicht stimmt. „Dann ging es gerade wieder und dann hat er Nachts über Ohrenschmerzen geklagt.“ An dem Donnerstag vor Heiligabend sei das gewesen – Schmerzmittel, damit Jonas schlafen kann, bringen keine Besserung. „Dann war ich beim Kinderarzt und es hieß, es sei eine Mittelohrentzündung“, doch daran glaubt Jenny nicht. Zum Glück, wie sich noch herausstellen wird. Bis Heiligabend geht Jonas’ Gesundheitszustand rapide bergab. Jenny fährt mit ihm zum kinderärztlichen Bereitschaftsdienst. „Der hat mir dann gesagt, es könnte eine Influenza sein. Und weil ich so Angst hatte, hat er mich ernst genommen und eine Einweisung für die Kinderstation geschrieben, damit ein Bluttest gemacht wird. Und das war die entscheidende Wende.“

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Mutter Jenny: "Diagnose war auch eine Erleichterung"

Noch an Heiligabend bekommen Jenny und Jonas die Diagnose Leukämie. „Ich hatte ein schlechtes Gefühl und war froh, dass jemand richtig geguckt hat. Auf der einen Seite war es Erleichterung, weil eine Diagnose heißt, dass man behandelt wird und auf der anderen Seite ist die Welt über mir zusammengebrochen“, berichtet Jenny mit zittriger Stimme am Telefon.

Nach dem Bluttest-Ergebnis kommt Jonas sofort in die Onkologie in einer anderen Stadt. Dort ergeben weitere Tests die Art des Blutkrebs. Jonas ist an akuter Promyelozyten Leukämie (APL) erkrankt. Das ist eine Unterform der akuten myeloischen Leukämie (AML), die unbehandelt schnell zum Tod führt. „Wenn der Arzt beim Notdienst nicht reagiert hätte, dann wäre es jetzt rum“, sagt Mama Jenny, die ihrem Sohn nicht von der Seite weicht.

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Blutwerte schlecht: Chemotherapie startet sofort

Die Chemotherapie läuft schon. Denn der für Leukämie wichtige Wert habe sich so schnell verschlechtert, „dass sie notfallmäßig mit der Chemo beginnen mussten“. Dabei handelt es sich um sogenannte Blasten (unreife weiße Blutzellen), die bei einer akuten Leukämie explosionsartig zunehmen.

Um Jonas zu erklären, was mit ihm los sei, fehle dem Jungen noch die Kraft. „Ich kriege mit, dass er was versteht, aber er antwortet nicht“, sagt Jenny.

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Jonas wird 2023 im Krankenhaus verbringen

Jonas’ Mutter wird erst einmal nicht mehr ihrem Job in der Logistik einer Drogeriemarktkette nachgehen. Auch andere Pläne sind verworfen. Jonas, eigentlich ein aufgeweckter Junge, wollte mit seiner Mama im kommenden Jahr nach Dänemark reisen. Stattdessen steht jetzt eine viel schwerere Reise bevor.

Die Ärzte haben einen Behandlungsplan aufgestellt. In 6-8 Wochen werden weitere Test gemacht, um festzustellen, ob die Behandlung anschlägt. Bis auf ein paar Pausen wird Jonas wohl fast das ganze Jahr 2023 im Krankenhaus verbringen. „Es wird Monate dauern, bis er wieder unter Menschen kann, bis alles wieder geregelt läuft“, sagt seine Mutter. Ersteinmal steht ohnehin an erster Stelle, dass der Dreijährige wieder ganz gesund wird.

Spendenkampagne mit riesiger Resonanz

Die Mutter von Jonas stellt die Schockdiagnose nicht nur vor emotionale, sondern auch vor finanzielle Herausforderungen. Ihr Sohn braucht sie jetzt an seiner Seite, auf dem Weg, gesund zu werden. Freunde der Familie haben deswegen eine Spendenkampagne auf der Crowdfunding-Plattform GoFundMe gestartet. Binnen eines Tages haben Fremde und Bekannte der Familie insgesamt mehr als 21.000 Euro gespendet.

„Ich bin überwältigt. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bekomme hier im Krankenhaus ja gar nicht so viel mit, was die tun. Ich habe zumindest eine Sorge weniger jetzt“, freut sich Jenny über die Entlastung. Es sei unglaublich, dass auch Menschen, die sie gar nicht kenne, Geld spenden.

Hier geht es zur Spendenkampagne auf GoFundMe

Die Freunde der Familie hatten die Aktion ins Leben gerufen, „damit die beiden sich ganz auf seine Genesung konzentrieren können und die Versorgung der kleinen Familie für die nächsten 12 Monate gesichert ist.“

Wenn die Behandlung gut funktioniert, gibt es für Jonas und Jenny beim nächsten Weihnachtsfest dann hoffentlich gute Nachrichten und Jennys Weihnachtswunsch geht in Erfüllung: „dass wir gesund sind und dass wir daheim sind“. (mol)