Was steckt hinter der Krankheit?
Leukämie: Ursachen, Symptome und Heilungschancen von Blutkrebs
30 weitere Videos
Leukämie ist in vielen Fällen heilbar
Die Krankheit Leukämie, auch Blutkrebs genannt, ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden und lymphatischen Systems. Eines der Symptome von Leukämie ist die unkontrollierte Vermehrung von weißen Blutkörperchen im Blut des Kranken. Mit Hilfe moderner Medizin ist die Krankheit in vielen Fällen heilbar.
In Deutschland erkrankten laut dem Robert-Koch-Institut 2016 rund 14.000 Menschen an Leukämie. Damit tritt die Krankheit relativ selten auf: Bei Brustkrebs etwa liegt die Zahl der Erkrankten bei über 70.000 jährlich. Von den 14.000 Kranken sind etwa vier Prozent Kinder unter 15 Jahren.
Welche Arten von Blutkrebs (Leukämie) gibt es?
Es gibt verschiedene Krankheitsverläufe von Leukämie: Eine akute und eine chronische. Eine akute Leukämie ist lebensbedrohlich, wenn sie nicht innerhalb der ersten Wochen behandelt wird. Die chronische Variante hingegen kann sich über mehrere Jahre ziehen, ohne Beschwerden zu verursachen. Zusätzlich zum unterschiedlichen Krankheitsverlauf wird zwischen mehreren Leukämiearten unterschieden: Die häufigsten sind die lymphatische und die myeloische Leukämie.
In beiden Formen der Leukämie entstehen statt normaler, ausgereifter Leukozyten unreife, nicht funktionierende Zellen im Knochenmark oder dem Lymphsystem. Diese entarteten Zellen können ihre Aufgabe, Krankheitserreger zu bekämpfen, nicht wahrnehmen und vermehren sich unkontrolliert schnell, sodass sie rote Blutkörperchen und Blutplättchen verdrängen.
Welche Ursachen hat Blutkrebs?
Die Ursachen für Leukämie sind trotz des technologischen Fortschritts bei der Behandlung der Krankheit weiterhin ungeklärt. Experten mutmaßen, dass hauptsächlich Chemikalien wie Benzol (in Benzin enthalten), Strahlung, Viren, das Rauchen und die genetische Vorbelastung für den Ausbruch von Leukämie verantwortlich sind.
Empfehlungen unserer Partner
Was sind Symptome bei Leukämie?
Die häufigsten Anzeichen für Leukämie sind:
- Müdigkeit
- Leistungsschwäche
- Blässe
Weitere Symptome können sein:
- Erhöhte Anfälligkeit für Infekte
- Blutungsneigung (zeigt sich in Form vermehrter blauer Flecken)
- Fieber
- Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Nachtschweiß
Da die Risikofaktoren für die Krankheit nicht bekannt sind, ist keine Früherkennung möglich. Sollten Sie bei sich selbst oder einem Familienmitglied solche Symptome entdecken, ist ein rascher Arztbesuch anzuraten. Denn: je schneller die Krankheit entdeckt wird, desto höher ist die Chance auf Heilung.
Wie läuft die Behandlung von Leukämie ab?
Behandelt wird Leukämie in drei Schritten:
- Induktionstherapie
- Konsolidierungstherapie
- Erhaltungstherapie
Während bei der Induktionstherapie alle Leukämie-Zellen zerstört werden sollen, geht es bei der Konsolidierungstherapie um die Überprüfung und Bekämpfung der eventuell verbliebenen Krebszellen. Die dritte Phase, also die Erhaltungstherapie, dient zur Stabilisierung und Prävention von Rückfällen.
Die Induktionstherapie besteht in der Regel aus einer Chemotherapie und der Einnahme von Zytostatika (Medikamente, die das Zellwachstum hemmen) als Tabletten oder Infusion. Je nach Zustand des Patienten kann die Chemotherapie entweder im Krankenhaus oder ambulant erfolgen.
In der Konsolidierungstherapie erhält der Kranke weiterhin Zytostatika. Die Erhaltungsphase dagegen kann je nach Art der Erkrankung sehr unterschiedlich gestaltet sein.
In manchen Fällen bekommen Leukämie-Patienten neben einer Chemotherapie Stammzellen- oder Knochenmarktransplantationen. Die Stammzellen und das Knochenmark können vom Patienten selbst oder von einem Spender stammen. Sie steigern die Chance, wieder gesund zu werden und können mit anderen Behandlungsverfahren kombiniert werden.
Übrigens: Wenn Sie gesund sind und Blutkrebspatienten helfen möchten, lassen Sie sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) typisieren - so wie unser Kollege Sebastian, der hier von seinen Erfahrungen berichtet.
Wie stehen die Heilungschancen bei Leukämie?
Mittels einer intensiven Chemotherapie kann ein Großteil der Krebszellen zerstört werden. Es ist jedoch möglich, dass ein kleiner Anteil überlebt. Wie hoch die Überlebenschance des Patienten ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von der Art der Leukämie, anderen Erkrankungen und dem Alter des Kranken.
Im Schnitt sind 10 Jahre nach Erstellung der Krebs-Diagnose noch ca. ein Drittel der Erwachsenen Patienten am Leben. Betroffene, deren Diagnose bereits im Kindesalter gestellt wird, haben die besten Überlebenschancen.