Nach kaltem September
Weniger heizen? Wetter-Experte gibt Hoffnung für einen milden Winter
Die Energiepreise sind so hoch wie gefühlt noch nie und ausgerechnet jetzt lässt uns das Wetter im Stich. Der September war so kalt wie schon seit Jahren nicht mehr und zwingt uns früher zu heizen als gewohnt. Dabei war doch Sparen angesagt. Da kommt die Frage auf, wie es im vergangenen Jahr war.
Im Video: Ab wann wird es in einer unbeheizten Wohnung zu ungemütlich?
September knapp 2 Grad kühler
Den Wetterblick auf das vergangene Jahr richtet RTL-Wetterexperte Björn Alexander: „Der September 2021 brachte eine mittlere Temperatur von knapp 15,2 Grad. Der September 2022 verlief mit gut 13,4 Grad im deutschlandweiten Durchschnitt fast zwei Grad kälter.”
Wir sprechen also vom kühlsten September seit 2017. Interessant ist dabei auch, dass es nur zehn Frosttage auf der Zugspitze im September 2021 gab. Das wurde im vergangenen Monat mehr als verdoppelt, denn da waren es bereits 22 Tage.
Weniger Sonne, aber mehr Regen

Zusätzlich gab es 2021 im Durchschnitt knapp 175 Sonnenstunden. „In diesem Jahr waren es nur um die 150 Stunden. Auch das bedeutet unterm Strich weniger natürliche Energie. Abgerundet wurde das herbstliche Bild, gegen das wir anheizen mussten, dadurch, dass es im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so viel geregnet hat; nämlich 37 Liter pro Quadratmeter in 2021 gegenüber gut 100 Litern pro Quadratmeter in 2022. Nach dem Dürresommer war das immens wichtig, hat aber die Heizsituation sicherlich nochmals verschärft“, erklärt Alexander.
Trends für den Spätherbst und Winter
Der Wetterexperte gibt auch gleich eine Prognose ab, wie es denn in den kommenden Monaten noch so werden könnte: „Derzeit bewerten die experimentellen Langfristvorhersagen des amerikanischen Wetterdienstes NOAA die kommenden sechs Monate nach wie vor zu warm bis deutlich zu warm.“ Das sei in Zeiten des Klimawandels allerdings ein wenig überraschender wie glaubwürdiger Trend der Computerberechnungen, da wir kaum noch zu kalte Monate oder Jahreszeiten erlebten. „Allerdings können auch zu warme Winter natürlich kalte bis eisige Abschnitte beinhalten – wie im Februar 2021.”
Leicht zu nass, aber nicht zu kalt
Wie es mit dem Niederschlag – also Regen und Schnee – aussieht, prognostiziert der Wetterexperte als „durchschnittlich bis leicht zu nass”. Wenn sich dies bewahrheite, sei dies „sowohl für den Wasserhaushalt als auch fürs Heizen eine gute Gemengelage.” Daumen und Zehen sollten also gedrückt bleiben, dass der kommende Winter nicht so kalt wird, wie befürchtet.
Das Wichtigste auf einen Blick
September 2022 um 1,8 Grad kälter als 2021
Weniger Sonnenstunden (150 zu 175 Stunden)
Fast drei Mal so viel Regen wie im vergangenen Jahr
Prognosen für den Winter weiterhin zu warm
Kalte und frostige Tage aber nicht ausgeschlossen
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(bal/kfb)