Amoklauf bei Zeugen Jehovas

Was die Hamburger Polizei jetzt plant, um weitere Taten zu verhindern

Fünf-Punkte-Plan nach Amok
Eine Polizeibeamtin und ein Polizist stehen auf der Straß vor dem Königsreichssaal der Zeugen Jehovas, an dem die Tat passiert ist (Symbolbild).
www.imago-images.de, IMAGO/Hanno Bode

Philipp F. hat acht Menschen in der Hamburger Kirche der Zeugen Jehovas aus dem leben gerissen. Der Einsatz Anfang März ist auch für die Polizei außergewöhnlich und bringt die Beamten an ihre Grenzen. Nach der schrecklichen Tat will die Polizei nun einen Fünf-Punkte-Plan aufstellen. Er soll das Risiko einer solchen Tat minimieren.

So sieht der Fünf-Punkte-Plan aus

Zehn Experten aus internen Ermittlern und externen Gutachtern haben das Konzept entworfen. Es sieht vor:

  1. Eine verbesserte Überprüfung von Waffenbesitzern
  2. Eine intensivere Gefährdungsanalyse durch Psychologen bei einer Bedrohung durch mutmaßlich psychisch erkrankte Personen
  3. Verbesserte Abläufe in der Waffenbehörde
  4. Bei Antrag eines kleinen Waffenscheins soll künftig die psychologische Eignung nachgewiesen werden
  5. Bei anonymen Hinweisen soll ein psychologischer Eignungstest bereits dann angeordnet werden können, wenn es „tatsächliche Anhaltspunkte“ gibt

Auch bei Philipp F. hat es einen anonymen Hinweis schon vor der Tat gegeben. Die Beamten der Waffenbehörde sollen bei dem Sportschützen aber keine Auffälligkeiten festgestellt haben.

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Die psychologische Eignung von Waffenbesitzern

Bisher müssen die Behörden beweisen, dass ein Käufer nicht zum Besitz von Waffen geeignet ist. Das soll sich mit durch den Plan nun ändern. Die Kosten für den psychologischen Eignungstest, der zukünftig als Nachweis für den Waffenschein gelten soll, sollen die Antragssteller selbst tragen müssen. (cta/dpa)