Nach Amoklauf in Hamburg - Comedian drückt sein Mitgefühl ausEx-Mitglied Oliver Pocher: "Der Umgang mit Ausgeschlossenen bei den Zeugen Jehovas ist rigoros"

 Oliver Pocher bei der Verleihung des 25. Deutschen Comedypreises 2021 in Brainpool TV Studio. Köln, 01.10.2021 *** Oliver Pocher at the award ceremony of the 25 German Comedy Awards 2021 in Brainpool TV Studio Cologne, 01 10 2021 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Jetzt äußert sich Oliver Pocher: "Der Umgang mit Ausgeschlossenen bei den Zeugen Jehovas ist rigoros"
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Am Donnerstagabend (09.03.) wurden in einer Kirche der Zeugen Jehovas in Hamburg acht Menschen getötet. Hinter dem schrecklichen Angriff soll Philipp F. (35) stecken. Genau wie der 35-Jährige war auch Comedian OIiver Pocher (45) Mitglied dieser strengen Glaubensgemeinschaft – bis er 18 Jahre wurde. Nach der schrecklich Amoknacht äußert sich Oliver Pocher jetzt auf Instagram: „Herzliches Beileid an alle Angehörigen, an alle, die da betroffen sind.“ re

Prince, Michael Jackson und Oliver Pocher waren Mitglieder der Zeugen Jehovas

Mehr als acht Millionen aktive Mitglieder können die Zeugen Jehovas weltweit aufweisen. Knapp 200.000 Mitglieder allein in Deutschland. Die streng organisierte Glaubensgemeinschaft wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von dem Geschäftsmann Charles Taze Russell (1852-1916) in den USA gegründet und finanziert sich durch freiwillige Spenden.

Die zwei inzwischen schon verstorbenen Musiklegenden Michael Jackson (1958-2009) und Prince (1958-2016) gehörten zu den berühmtesten Anhängern der Zeugen Jehovas. In Deutschland ist Oliver Pocher ein bekannter Prominenter, dessen Eltern auch heute noch Zeugen Jehovas sind. Der 45-Jährige wurde dementsprechend aufgezogen – mit 18 Jahren wendete er sich dann aber ab. Jetzt meldet sich der für seine frechen Sprüche bekannte Comedian mit einer sehr ernsten Ansage bei Instagram.

Im Video: Amoklauf in Hamburg: "Anrufer während Notruf ermordet"

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Oliver Pocher: "Der Umgang mit Ausgeschlossenen bei den Zeugen Jehovas ist rigoros"

Es sind drei Instagram-Storys. Da, wo wir sonst ein freches Grinsen und witzige Sprüche sehen, steht jetzt ein sehr ernster – fast schon nachdenklicher – Pocher. Erst einmal bedankt sich der 45-Jährige bei der Polizei: „Recht herzlichen Dank an die Polizei, die da so schnell reagiert hat.“ Pocher ist sich sicher, wenn die Polizei nicht so schnell an Ort und Stelle gewesen wäre, „wäre das noch viel schlimmer ausgegangen.“

Und auch wenn der Moderator die Situation in keinem Fall legitimieren möchte, sagt er als ehemaliges Mitglied der Zeugen Jehovas: „Der Umgang mit Ausgeschlossenen ist bei den Zeugen Jehovas rigoros. Da gibt es dann auch nichts mehr groß mit denen zu machen. Die werden dann isoliert. Das ist dann auch eine sehr schwierige Situation“, erzählt Pocher. Stellt aber natürlich auch direkt klar: „Aber natürlich ist das alles kein Motiv für solch eine Tat.“

Über die Motive von Philip F. ist noch nichts Genaues bekannt. Was die Polizei über den Täter und seine Beweggründe weiß, lesen Sie am besten hier. Auf eine RTL-Anfrage hat Pocher nicht reagiert.