Mutter macht sich große Sorgen

Sara (16) von radikalen Islamisten im Scharia-Keller in Berlin festgehalten?

Sara (16) von radikalen Islamisten festgehalten? Angeblicher Scharia-Keller in Berlin
03:06 min
Angeblicher Scharia-Keller in Berlin
Sara (16) von radikalen Islamisten festgehalten?

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von Romy Schiemann, Carsten Kulawik, Johanna Szanto und Jessy Siodlaczek

Seit über einem Jahr ist Sara verschwunden!

Jetzt hat die Mutter der 16-Jährigen einen grausamen Verdacht: Sara soll von einer muslimischen Sekte festgehalten werden. Die Extremisten sollen junge Frauen in einem sogenannten Scharia-Keller festhalten. RTL hat sich auf Spurensuche gemacht.

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Whatsapp-Gruppe für Gehirnwäsche? Sara und Nisa sind verschwunden

Auch die vermisste Nisa aus Ludwigshafen war in dieser Chatgruppe.
Die Eltern aus Ludwigshafen suchen ihre Tochter Nisa. Das Mädchen war ebenfalls in dieser Whatsapp-Gruppe.
RTL

In dem Keller sollen Salafisten ihre Anhänger gefügig machen und auf ihre Ideologie einschwören. Dafür sollen die Täter vorher mit den jungen Frauen über eine Whatsapp-Gruppe in Kontakt kommen. „Sie manipulieren die Mädels und machen eine Gehirnwäsche“, erzählt Saras Mutter. Wenn die Frauen dann in den Fängen der Sekte sind, sollen ihnen das Handy, Papiere und Ausweise weggenommen werden, glaubt die Mutter zu wissen.

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Den entscheidenden Tipp bekommt Mutter Yasmin von einer Familie aus Ludwigshafen. Auch ihre Tochter Nisa verschwand im April 2022. Der Vater ist sich sicher: „Ich weiß, sie ist irgendwo bei den radikalen Leuten.“ Beide Mädchen waren in dieser Whatsapp-Gruppe.

Scharia-Keller in Berlin Wedding? Verkäufer will Nisa gesehen haben

Auf Tiktok und Instagram gibt es viele Gerüchte über die sogennanten Scharia-Keller. Unter der Hand bestätigen Vertreter von Sicherheitsbehörden die Berichte. Einer dieser Keller soll es in Berlin-Wedding geben. RTL-Reporter Carsten Kulawik hat sich in dem Stadtteil umgehört und stellt fest, dass sich der Fall hier schon rumgesprochen hat. Ein Gemüsehändler will sogar die vermisste Nisa vor einigen Monaten gesehen haben.

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Mia war in der Whatsapp-Gruppe: „Gehirnwäsche“

Das Mädchen erzählt, wie in der Chatgruppe Druck ausgeübt wurde.
Auch Mia aus Dortmund war in dieser Whatsapp-Gruppe. Als sie hört, dass Nisa verschwunden ist, tritt sie aus dem Chat aus.
RTL

Mia hat es noch in letzter Sekunde herausgeschafft. Die 15-Jährige aus Dortmund war mit den beiden vermissten Mädchen in dieser Whatsapp-Gruppe. Als sie hört, dass Nisa verschwunden ist, bekommt Mia Angst und tritt aus der Gruppe aus.

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Mit harmlosen Nachrichten fängt es an, aber Tag für Tag baut die Chatgruppe Druck auf, erzählt sie im RTL-Interview. „Es ist wie eine Gehirnwäsche, sag ich mal, dass du das glaubst und nur auf die natürlich hörst. Alles andere ist dann auch egal.“

Vermisste Sara konvertiert mit 14 Jahren zum Islam

Mutter Yasmin ist sich sicher, dass ihre Tochter mit der Whatsapp-Gruppe gelockt wurde und jetzt in den Fängen von Salafisten ist. Mit Religion soll Sara früher nicht viel mit zu tun gehabt haben. Doch das ändert ein Schicksalsschlag mit 13 Jahren. „Sara wurde von einem irakischen Flüchtlingsjungen vergewaltigt. Der war auf dem Papier erst 16 und deshalb wurde er freigesprochen. Aber im wahren Leben war er schon über 20“, erzählt Yasmin im RTL-Interview. Nach diesem Tag soll die Jugendliche angefangen haben, Kopftuch zu tragen. Erst gibt es für die Mama keinen Grund zur Sorge, doch Sara verändert sich immer mehr. Irgendwann verschleiert sie sich voll, erinnert sich Yasmin. Mit 14 Jahren möchte das Mädchen islamisch heiraten, ihre Mutter verbietet es ihr, erzählt sie.

In der Familie gibt es immer mehr Spannungen. Bis im August 2022 die damals 15-Jährige verschwindet. Zuerst glaubt die Mutter, ihre Tochter wurde in München zur Prostiution gezwungen. Jetzt hat die Frau diese neue Spur. Ob ihre Tochter wirklich gefangen gehalten wird, ist unklar. Wo auch immer ihre Sara ist, die Mutter kämpft, um ihre geliebte Tochter wiederzufinden.

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