Resümee der KonferenzMünchener Sicherheitskonferenz: Was bleibt, ist ein Gefühl der Ohnmacht

München 2022 hinterlässt ein Gefühl der Ohnmächtigkeit angesichts der Skrupellosigkeit der russischen Führung, findet unser Reporter. Das wichtigste Thema bei der Münchener Sicherheitskonferenz war der Russland-Ukraine-Konflikt. Holger Schmidt-Denker war in München dabei und zieht nun ein Resümee.
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Konferenz war gut für den Zusammenhalt der NATO
Es wurde viel über Russland geredet, aber leider nicht mit Russland. Insofern diente die diesjährige Münchner Sicherheitskonferenz den Anwesenden eigentlich nur für Eines: Sich gegenseitig zu versichern, dass man in Sachen Russland-Ukraine-Krise an einem Strang zieht.
Das war zwar gut für den Zusammenhalt der NATO, denn noch vor nicht allzu langer Zeit befand der damalige US-Präsident Trump das Bündnis für überflüssig und selbst der französische Präsident Macron erklärte die NATO für „hirntot“. Einer Deeskalation des Konflikts kam man damit aber nicht näher. Bis zuletzt hatten die Organisatoren der Konferenz versucht, die Russen doch noch an den Tisch zu holen, vergebens. Der Kreml hatte offenbar so gar keine Lust sich den erwartbaren Beschuldigungen und Forderungen öffentlich auszusetzen.
So blieb den in München versammelten westlichen Staats- und Regierungschefs nichts anderes übrig, als an Moskau zu appellieren und sich ansonsten die Vorwürfe des angereisten ukrainischen Präsidenten Selenskyi anzuhören. Der fühlt sich nämlich angesichts der massiven Bedrohung durch Russland mehr oder weniger im Stich gelassen, zumindest was Waffenlieferungen angeht.
Auf den Fluren waberten die wildesten Gerüchte
Auf den Fluren des Tagungshotels Bayrischer Hof waberten derweil die wildesten Gerüchte umher, über angebliche Vereinbarungen zwischen Putin und Xi, dem chinesischen Präsidenten, den Angriff wegen Olympia bis zum Ende der Spiele zu verschieben, über bevorstehende Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Biden und Putin und über Gefechte in der Ostukraine, zwischen wem auch immer.
München 2022 hinterlässt damit bei uns Beobachtern ein Gefühl der Ohnmächtigkeit angesichts der Skrupellosigkeit der russischen Führung. Immerhin, der Plan Putins, das westliche Bündnis zu spalten, ging nicht auf.
Und noch gibt es Hoffnung, dass die Diplomatie gewinnt, und man nicht bei der nächsten Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2023 die Scherben eines verlustreichen Krieges aufkehren muss.
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