Cold Case aus München bei "Aktenzeichen XY"
Viele neue Hinweise im Mordfall Sonja Engelbrecht (†19) - Anrufer nennen der Polizei Namen
Bringt wieder einmal „Aktenzeichen XY…“ den Durchbruch in einem alten Fall? Das erhofft die Polizei im Mordfall Sonja Engelbrecht. Während der Ausstrahlung der ZDF-Sendung gingen mehr als 50 Hinweise ein, die nun ausgewertet werden. Insgesamt habe die Polizei etwa 120 Hinweise erhalten. Die junge Frau wurde vor 28 Jahren umgebracht, ihr Mörder bis heute nicht gefunden.
Mordfall Sonja Engelbrecht: Ermittler bestätigt DNA-Spuren
Ermittler Roland Baader von der Münchner Kriminalpolizei sprach in der ZDF-Sendung von der „tatsächlich letzten Möglichkeit“, den Fall aufzuklären. Er verwies auf „neu aufgefundene Gegenstände“. Diese hätten zu „neuen Erkenntnissen" geführt, sagte der Polizist.
Angeblich machten Anrufer die Polizei sogar auf mögliche Tatverdächtige aufmerksam: "Auch konkrete Namen wurden genannt", hieß es vom ZDF. Polizist Baader hatte in der Sendung dazu aufgerufen, auch bei einem „vagen Verdacht“ gegen eine bestimmte Person sich zu melden. Zudem bestätigte er, dass es eine „DNA-Spurenlage" gebe.
Video: Vermisstenfall Sonja Engelbrecht vor später Aufklärung?
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19-Jährige wurde Opfer eines Sexualverbrechens
Am Dienstag hatten die Ermittler bekannt gegeben, neue Erkenntnisse in dem seinerzeit Aufsehen erregenden Fall zu haben. Demnach kannte sich Sonja Engelbrechts Mörder rund um das Versteck ihres Leichnams im oberbayerischen Kipfenberg offenbar gut aus. Baader zufolge soll der Mörder den Ort auch nach dem Verstecken der Leiche noch aufgesucht haben.
Der Ablageort in einer Felsspalte in einem Wald liege so abseits, dass kein Wanderer oder Pilzsammler einfach so vorbeikomme, so Mordkommissions-Leiter Stephan Beer. Außerdem sei der Täter vermutlich mit Bau- oder Renovierungsarbeiten beschäftigt gewesen. Das habe die Analyse von Säcken, Folien und des Klebebandes ergeben, mit denen der Leichnam verpackt worden war.
10.000 Euro Belohnung für Hinweise im Mordfall Sonja Engelbrecht
Die 19-jährige Sonja Engelbrecht war nach einem Treffen mit Freunden in München am 10. April 1995 spurlos verschwunden. Erst 2022 wurde in einem Waldgebiet bei Kipfenberg (Landkreis Eichstätt) in einer Felsspalte ihr Skelett entdeckt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die 19-Jährige Opfer eines Sexualverbrechens wurde.
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Hinweise erhoffen sich die Ermittler vor allem zu einer Decke, deren Überreste bei dem Skelett gefunden wurde. Die schwarz-blaue Decke aus Polyacryl hat ein markantes Pflanzenmuster. Für Tipps, die zur Aufklärung des Verbrechens führten, ist eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. (dpa/uvo)