Zwei Täter polizeibekannt - sie nahmen an Präventionsprogramm teil
Teenager prügeln Jungen (13) krankenhausreif und filmen die Tat
Wieder ein schockierender Gewaltexzess unter Minderjährigen!
Eine Gruppe Jugendlicher hat in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) einen 13-Jährigen nach der Schule krankenhausreif geschlagen, die Tat gefilmt und anschließend über soziale Netzwerke verbreitet. Der Junge wurde gegen den Kopf geschlagen und in den Bauch getreten, so die Polizei. Mehr dazu seht ihr im Video.
Opfer muss mehrere Tage im Krankenhaus behandelt werden
Die Tat hatte sich Anfang April ereignet. Der Junge habe eine Gehirnerschütterung erlitten und mehrere Tage im Krankenhaus bleiben müssen. Darüber hatte die Rheinische Post berichtet.
Laut Polizei wurden die Tatverdächtigen ermittelt. Es handelt sich um zwei 14-Jährige, einen 13-Jährigen und einen 17 Jahre alten Jugendlichen. Drei haben die Tat begangen, der vierte war dabei anwesend.
Zwei der Beschuldigten sind wegen ihrer kriminellen Vorgeschichte polizeibekannt. Sie hatten schon vor der Tat am NRW-Präventionsprogramm „Kurve kriegen“ teilgenommen. Bekannt sei, dass der Junge mit der Gruppe ein Stück weit in einem Bus gefahren sei, bevor er verletzt wurde.
Ermittlungen wegen versuchten Raubes und gefährlicher Körperverletzung
Laut Rheinischer Post nötigte die Gruppe den an ADHS erkrankten Jungen mitzufahren, dann stiegen sie gemeinsam aus. Erst nach Einschreiten eines Zeugen hätten sie von dem Jungen abgelassen.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben mithilfe der Videos alle Tatverdächtigen ermittelt. Gegen die Gruppe wird wegen versuchten Raubes und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Ermittlungen der Polizei stehen demnach kurz vor dem Abschluss.
Immer wieder schockierende Fälle von Jugendgewalt
Seit geraumer Zeit alarmieren Fälle von Gewalt und schweren Verbrechen die Menschen in Deutschland.
Erst heute wurde bekannt, dass in Berlin Jugendliche einen Elfjährigen rassistisch beleidigt und drangsaliert hatten. Bei der Flucht vor seinen Peinigern wurde der Junge von einem Auto erfasst und schwer verletzt.
Am 14. September 2023 wurde der sechsjährige Joel aus Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern von einem 14-Jährigen erst verprügelt, dann erstochen. Der Teenie-Killer wurde zu sieben Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Im April 2023 wurde die kleine Lena (10) in einem Kinderheim in bayrischen Wunsiedel von einem Elfjährigen in einem Kinderheim getötet. Zuvor war das Mädchen von einem Erwachsenem vergewaltigt worden.
Im März 2023 schockieren Videoaufnahmen einer Mädchengang aus Heide (Schleswig-Holstein) ganz Deutschland. Die Kinder hatten eine 13-Jährige schwer misshandelt.
Ein besonders schockierender Fall ereignet sich am 11. März 2023 im nordrhein-westfälischen Freudenberg. Dort verschwindet Luise F. (†12) auf dem Heimweg und wird erstochen. Zwei Klassenkameradinnen gestehen die Tat.
Warum werden Jugendliche trotz Präventionsprojekt straffällig?
Präventionsprogramme sollen auffälligen Jugendliche eigentlich helfen, Straftaten zu verringern. Doch offenbar hat das NRW-Projekt „Kurve kriegen“ bei zwei der Beschuldigten nicht funktioniert.
Kinder und Jugendpsychotherapeutin Rüya Kocalevent vermutet im RTL-Interview verschiedene Ursachen: „Ein Alkohol- und Drogenkonsum spielt eine Rolle und der frühe Beginn von Straftaten spielt eine Rolle. Also je früher die Kinder und Jugendlichen straffällig werden, je schlechter die Prognose. Und die Peergroup spielt auch eine Rolle, die ja oft das Bezugssystem der Kinder und Jugendlichen darstellt.“
Wie Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Küya Kocalevento die aktuellen Entwicklungen der Jugendgewalt einschätzt, seht ihr oben im Video. (uvo/jsi mit dpa)
Lese-Tipp: Experte Thomas Sonnenburg: Deswegen sind immer mehr Kinder tatverdächtig oder kriminell