Brutales Video zeigt Gewalttat in Heide (Schleswig-Holstein)

Bespuckt, geschlagen und angezündet: Mädchengruppe foltert 13-Jährige über Stunden

Mädchengruppe foltert 13-Jährige über Stunden Brutales Video zeigt Gewalttat in Heide
02:19 min
Brutales Video zeigt Gewalttat in Heide
Mädchengruppe foltert 13-Jährige über Stunden

30 weitere Videos

Es sind fünf Minuten, die den Horror von Stunden zeigen. In einem Video, das RTL vorliegt, wird ein 13-jähriges Mädchen von mehreren, mutmaßlich minderjährigen Täterinnen in Heide (Schleswig-Holstein) angegriffen. Unfassbar: Die Jugendlichen zünden sogar seine Haare an und drücken Zigaretten in seinem Gesicht aus. Das Opfer fleht seine Peiniger an – doch sie lassen nicht von ihm ab, wie im Videoausschnitt zu sehen ist.

Gewalt ohne Grenzen

Der Fall weckt Erinnerungen an die gerade erst ermordete 12-jährige Luise aus Freudenberg. Auch dieses Mal greift eine Gruppe junger Mädchen eine Gleichaltrige an. Dabei sitzt die 13-Jährige in einem roten T-Shirt auf einem Kantstein. Ihre Jacke, den Pullover und die Brille sollen ihre Peinigerinnen ihr abgenommen haben. Dann folgt rohe Gewalt: Schläge, Spucke, Atemnot – Brutalität über Stunden.

Lese-Tipp: Experte erklärt, warum Kinder zu Mördern werden

Opfer und Täterinnen kannten sich

Nach RTL-Informationen soll die 13-Jährige ihre Angreifer bereits aus dem Ort gekannt haben. Es soll nicht der erste Zwischenfall gewesen sein. Schon öfter habe es wohl Probleme zwischen der Gruppe und dem Opfer gegeben.

Am 21. Februar eskaliert es dann und es kommt zu der grausamen Tat, die zu Teilen im Video festgehalten wird.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Spaziergängerin kann Schlimmeres nicht verhindern

An diesem Fußweg soll das Video entstanden sein
An diesem Fußweg soll das Video entstanden sein
rtl.de

Was das Video auch zeigt: Als sich eine Spaziergängerin der Gruppe nähert, bemerkt sie den Ernst der Lage offenbar nicht. Die Mädchen setzen ihr Opfer unter Druck. Es soll so tun, als ob es Liebeskummer hätte. Alles soll so aussehen, als ob sie sich liebevoll um die 13-Jährige kümmern. Die Spaziergängerin läuft schließlich am Tatort zwischen Güterstraße und Bahnhofsgang vorbei, die Tortur hört nicht auf.

Jugendgewalt in Heide häuft sich

Laut Astrid Heidorn von der Polizei Itzehoe bearbeitet die eigens dafür eingerichtete Ermittlungsgruppe „Jugend“ gerade 130 Fälle von Jugendgewalt aus Heide. „Wir hatten den Kontrollort am Heider Marktplatz. Da hatten wir Jugendliche, die sich dort getroffen haben und auch für Unruhe und Körperverletzung gesorgt haben. Da haben wir polizeiliche Verstärkung gehabt. Das hat die ganze Sache beruhigt. Nichtsdestotrotz beobachten wir das natürlich“, schildert sie die aktuelle Lage. Der Heider Marktplatz befindet sich nur wenige hundert Meter Fußweg vom Tatort entfernt.

Polizei ermittelt bereits seit einem Monat

Die Mutter des Opfers hat noch am Tattag Anzeige gegen die aggressiven Mädchen erstattet. „Hier wird ganz eng zusammengearbeitet mit dem Jugendamt, der Jugendgerichtshilfe und der Staatsanwaltschaft“, erklärt Astrid Heidorn von der Polizei. Seit einem Monat werde bereits ermittelt. Zum Zustand des Mädchens kann sie sich nicht äußern. „Ich weiß, dass sie betreut wird, aber wie es ihr aktuell geht, kann ich nicht sagen“, berichtet sie. Ob die Mädchen vorher schon einmal auffällig geworden seien, dazu macht die Polizeisprecherin wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben.

Vorwurf: Gefährliche Körperverletzung

Laut Staatsanwältin Jonna Ziemer werden die Kinder nicht strafrechtlich verfolgt, auch wenn gleich mehrere Straftaten im Raum stehen. „Im Moment lautet der Vorwurf gefährliche Körperverletzung, aber das ist noch nicht abschließend beurteilt. Es sind auch noch andere Tatbestände, die da in Frage kommen“, bestätigt sie. Um die Täterinnen würde sich aktuell das Jugendamt kümmern. Wie es für sie weiter geht, sei noch unklar. (cta)

Hier finden Kinder und Jugendliche Hilfe in seelischen Notlagen

Frust, Sorgen, Ängste oder Gewalt: Wenn Kinder oder Jugendliche in seelische Not geraten, finden sie bei der „Nummer gegen Kummer“ Hilfe. Ein offenes Ohr und Menschen, die ihnen weiterhelfen.

  • Betroffene online unter nummergegenkummer.de
  • Kinder und Jugendliche unter der Telefonnummer 116111
  • Eltern unter der Telefonnummer 0800-1110550

Alles natürlich anonym und kostenfrei!