Sechsjähriger lag tot in Hecke am Bolzplatz
Urteil im Fall Joel aus Pragsdorf - Teenager muss sieben Jahre und neun Monate in Haft
Haftstrafe nach schrecklichem Mord an kleinem Jungen!
Mit 14 Jahren hat er den unschuldigen Joel (†6) aus Pragsdorf (Mecklenburg-Vorpommern) brutal getötet. Vor Gericht hatte der Teenager (heute 15) im Laufe des Prozesses seine Tat gestanden und zugegeben, allein gehandelt zu haben. Jetzt muss er für sieben Jahre und neun Monate ins Gefängnis.
Teenie-Killer schüttelte bei Urteilsverkündung mit dem Kopf
Der angeklagte Teenager wirkte teilnahmslos als das Urteil begründet wurde. Seinen Kopf hatte der heute 15-Jährige zeitweise in die Hände gestützt. Mit bösem Blick schaute er die Mutter seines Opfers an. Beim Urteil gab es keine große Reaktion, er schüttelte nur den Kopf. Für den heimtückischen Mord an Joel ist er zu einer jahrelangen Haftstrafe verurteilt worden.
Am 14. September 2023 hatte der Teenie-Killer im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dem Jungen mehrfach ins Gesicht geschlagen und mit einem Messer auf ihn eingestochen. Für Joel kam jede Hilfe zu spät.
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Seit dem tragischen Tod hoffen die Eltern auf Antworten. Vor allem wollen sie wissen: Warum musste Joel sterben? Anfang April hatte der angeklagte Teenager ein Teilgeständnis abgegeben, er sprach von einem Mittäter. Später gab er die Tat komplett zu, von einem Komplizen war keine Rede mehr. Die Beweislage schloss ebenfalls einen Beteiligten aus.
Joel war an dem Donnerstag mit zwei Geschwistern zum Spielen ins Dorf gegangen, wo sie den späteren Täter trafen – alle kannten sich. Joels Geschwister gingen später nach Hause, der Sechsjährige und der Teenager blieben.
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Joel war immer zuverlässig, erzählen seine Eltern. Doch an diesem Tag kam er nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause. Die besorgten Eltern meldeten ihn bei der Polizei als vermisst, am Abend fanden Feuerwehrleute Joel mit schwersten Stichverletzungen in einer Hecke am Bolzplatz.
Am Tatort fanden die Beamten auch ein Messer. Der Verdächtige geriet schnell ins Visier der Ermittler: DNA-Spuren am Griff des Messers konnten Joel und dem heute 15-Jährigen zugeordnet werden. Das Amtsgericht erließ daraufhin einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Jugendlichen, der zuvor schon durch aggressives Verhalten gegenüber Kindern aufgefallen sein soll.
Der Prozess gegen ihn fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ursprünglich war der Jugendliche wegen Totschlags angeklagt. Nach Angaben der Vertreterin von Joels Eltern, Rechtsanwältin Christine Habetha, hatte die Staatsanwaltschaft aber auf Mord plädiert und forderte acht Jahre Jugendstrafe. Die Anwältin forderte die Höchststrafe von zehn Jahren, auch wegen Mordes und den Vorbehalt der Sicherungsverwahrung. Der Verteidiger des Angeklagten hätten auf Totschlag plädiert und sieben Jahre gefordert. (mit dpa)