Erste Studienergebnisse machen Hoffnung
Schutz gegen Virus-Mutationen: Moderna passt seinen Impfstoff an

Die Impfkampagne nimmt Fahrt auf. Aber wie gut wirkt der Impfschutz auch gegen die mutierten Varianten des Virus? Das ist bisher wissenschaftlich noch nicht geklärt. Der US-Hersteller Moderna passt deswegen seinen Impfstoff an. Erste klinische Studien liefern jetzt Ergebnisse –und die machen Hoffnung.
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Angepasstes Moderna-Vakzin erweist sich in einer klinischen Studie als sicher und wirksam
Bisher gibt es keine Sicherheit, dass die vorhandenen Impfstoffe auch gegen die Virus-Mutationen ausreichend wirken. Der US-Hersteller Moderna hat deswegen frühzeitig reagiert und seinen Impfstoff an die südafrikanische Virus-Variante B.1.351 angepasst. Das angepasste Vakzin hat sich in einer klinischen Studie als sicher und wirksam erwiesen. Es kurbelte die Bildung von Antikörpern an, die Geimpfte vor der Südafrika-Mutation schützen könnten. Das teilt eine Forschergruppe zu den vorläufigen Ergebnissen mit. Möglicherweise könnte der veränderte Impfstoff auch vor der brasilianischen Variante P.1 schützen.
Moderna-Vorstandsvorsitzender: "Wir sind von diesen neuen Daten ermutigt und bestärkt"
"Während wir versuchen, die anhaltende Pandemie zu besiegen, bleiben wir entschlossen proaktiv, wenn sich das Virus weiterentwickelt“, sagte Stéphane Bancel, Vorstandsvorsitzender von Moderna laut Mitteilung des Unternehmens. „Wir sind von diesen neuen Daten ermutigt und bestärkt, dass unsere Booster-Strategie vor diesen neu entdeckten Varianten schützen.“
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Herkömmlicher Impfstoff erzielt nur eine eingeschränkte Schutzwirkung gegen die Mutationen
Der angepasste Impfstoff wurde an Studienteilnehmern getestet, die bereits beide Dosen des herkömmlichen Moderna-Impfstoffes bekommen haben. Beim Großteil der Teilnehmer hatten die Forscher nach zwei Impfdosen gute Abwehrwerte gegen die ursprüngliche Form vom Coronavirus festgestellt. Die messbare Immunität gegen die Varianten B.1.351 und P.1 war allerdings wesentlich geringer. Mit dem ursprünglichen Impfstoff kann also nur eine eingeschränkte Schutzwirkung gegen die beiden Mutationen erzielt werden.
Etwa ein halbes Jahr nach der zweiten Dosis erhielten die Teilnehmer eine Auffrischung mit dem angepassten Vakzin. Nach dieser dritten Dosis zeigte sich ein Anstieg von neutralisierenden Antikörpern gegen alle Varianten des Coronavirus. Die besten Ergebnisse erzielte der angepasste Impfstoff gegen die südafrikanische Variante. Eine dritte Impfung mit dem herkömmlichen Vakzin dagegen zeigte ein etwas besseres Ergebnisse bei der Bildung von Antikörpern, die sich gegen die P.1-Variante richten.
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Guter Schutz gegen Mutationen durch dritte Dosis?
Ob der angepasste Impfstoff tatsächlich den Schutz verbessert, bleibt abzuwarten. Die Ergebnisse könnten auch darauf schließen, dass durch eine dritte Dosis des bereits zugelassenen Moderna-Impfstoffes eine guter Schutz gegen die Mutationen erzielt werden kann. In der klinischen Studie wurde die Verträglichkeit des angepassten Impfstoffes insgesamt als gut eingestuft. Moderna ist gerade dabei, die Wirksamkeit eines weiteren Impfstoffes zu prüfen. „Wir werden unseren Covid-19-Impfstoff so lange anpassen, wie nötig, um die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen“, schreibt das Unternehmen.
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(ntv/sli)