Flüssigkeit staute sich im Kopf an!
Junge (10) trinkt sechs Flaschen Wasser - und stirbt beinahe

Sein letzter Schluck Wasser kostete ihn fast das Leben! Der kleine Ray Jordan trank innerhalb einer Stunde sechs Flaschen Wasser und landete wenig später in der Notaufnahme. Die erscheckende Diagnose: eine Wasservergiftung!
„Dass das solche Folgen haben konnte, wussten wir nicht!“
"Er wirkte fast so, als wäre er auf Drogen, betrunken oder sogar geistig behindert.“ So beschrieben Stacey und Jeff Jordan die Symptome ihres Sohnes, als der eine Wasservergiftung erlitt. Wie der US-TV-Sender WIS-TV berichtete, besuchte die Familie am 4. Juli Verwandte in Columbia in den USA. Es war heiß – laut den Wetteraufzeichnungen der Daten-Plattform climate-data.org herrschten 33 Grad.
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Ray habe mit seinen Freunden im Garten Fangen gespielt, erzählten Jays Eltern bei WIS-TV, und Durst bekommen. Etwa sechs Flaschen Wasser habe er dann in nur einer Stunde getrunken. „Dass das solche Folgen haben konnte, wussten wir nicht!“
Im Video: Unser großes Wasser-ABC
Ray erbrach sich und konnte sich nicht mehr bewegen
Denn nur kurze Zeit später erbrach Ray sich mehrfach. Und: „Er konnte sich mit einem Mal nicht mehr bewegen und war total desorientiert“, so die Eltern. Laut dem Krankenhaus habe Ray nicht mehr genügend Natrium und Kalium im Blut gehabt. Außerdem habe sich das Wasser in seinem Körper angestaut und aufs Gehirn gedrückt.
Für Mediziner Dr. Christoph Specht kein Wunder. Denn der Körper könne nur eine bestimmte Menge Wasser in einem bestimmten Zeitraum abbauen, erklärt er. „Das kann man nicht auf den Liter genau festmachen. Es ist vor allem der kurze Zeitraum, der gefährlich ist“, so der Experte im RTL-Gespräch. Denn: Wenn die Nieren das Wasser nicht schnell genug abbauen können, füllen die Zellen sich mit Wasser und blähen sich auf. Wenn das im Kopf geschehe, wie bei dem kleinen Jay, könnte das durchaus lebensgefährlich werden, weil Hirngewebe abgedrückt werde.
Experte setzt auf isotonische Getränke

Doch was können Betroffe tun, wenn sie tatsächlich zu viel Wasser getrunken haben? Denn das passiere laut Specht vor allem bei Sportlern, die im Sommer zu viel trinken. Die Folgen: Übelkeit, Kopfschmerzen und Herzrhythmusstörungen. „Das Wasser, das noch nicht verdaut wurde, sollte erbrochen werden“, empfiehlt Specht. „Und unbedingt etwas Salz zu sich nehmen, das bindet das Wasser.“
Auch Jay wurde im Krankenhaus mit Mineralien versorgt. Er ist mittlerweile wieder zu Hause und erholt sich von der Vergiftung. Laut seinen Eltern gehe es ihm deutlich besser.
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Übrigens: Wer bei heißen Temperaturen auch übermäßig viel Durst hat, sollte kein reines Wasser trinken. Specht setzt hier eher auf isotonische Getränke. Die sind bereits mit Elektrolyten versetzt und können vom Körper einfacher abgebaut werden.