Militärparade zum 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland

Putin sieht Russland als Opfer und spricht von "Krieg"

09.05.2023, Russland, Moskau: Der russische Präsident Wladimir Putin hält eine Rede während der Militärparade am Tag des Sieges anlässlich des 78. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges auf dem Roten Platz in Moskau. Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wladimir Putin vor tausenden Soldaten auf dem Roten Platz in Moskau: „Heute befindet sich die Zivilisation erneut an einem entscheidenden Wendepunkt“.
bsc, dpa, Gavriil Grigorov

Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt“: Kreml-Chef Wladimir Putin hat die Siegesparade zum Ende des 2.Weltkriegs für seine Propaganda genutzt und stellte sein Land im Krieg gegen die Ukraine als Opfer dar.

Vor mehr als einem Jahr zettelte Putin den Krieg in der Ukraine selbst an

Zum 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland sagte Russlands Präsident Wladimir Putin vor tausenden Soldaten auf dem Roten Platz in Moskau: „Heute befindet sich die Zivilisation erneut an einem entscheidenden Wendepunkt“.

„Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt“, fügte er mit Blick auf die Kämpfe gegen die Ukraine hinzu, die er vor mehr als einem Jahr selbst angeordnet hatte. „Aber wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen, wir werden die Einwohner des Donbass beschützen und wir werden unsere Sicherheit gewährleisten.“

Einmal mehr behauptete Putin zudem, die Ukraine sei zur „Geisel“ westlicher Staaten geworden, die Russland zerstören wollten. „Ihr Ziel besteht (...) im Zerfall und in der Zerstörung unseres Landes.“

Einige Regierungschefs aus Ex-Sowjetrepubliken nahmen teil

09.05.2023, Russland, Moskau: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko (M) beobachtet neben Veteranen die Militärparade zum Tag des Sieges anlässlich des 78. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges auf dem Roten Platz in Moskau. Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko (M) beobachtet neben Veteranen die Militärparade zum Tag des Sieges anlässlich des 78. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges auf dem Roten Platz in Moskau.
bsc, dpa, Gavriil Grigorov

Russland hat am 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen - und rechtfertigt diesen immer wieder mit der nicht belegten Behauptung, der Westen habe Russland bedroht. Auch mehr als ein Jahr nach Kriegsbeginn war in Moskau bis zuletzt in der Regel nur von einer „militärischen Spezial-Operation“ die Rede gewesen.

Offiziellen Angaben zufolge sind auf dem Roten Platz rund 8.000 Soldaten aufmarschiert - darunter offenbar auch Männer, die in den vergangenen Monaten in der Ukraine kämpften. Anders als ursprünglich angekündigt waren außerdem doch einige ausländische Staats- und Regierungschefs auf der Ehrentribüne zu Gast - nämlich aus den Ex-Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan, Usbekistan und Armenien.

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Über der Kuppel des Senatspalasts konnten sie von der Luftabwehr zum Absturz gebracht werden. Moskau macht Kiew für den angeblichen Anschlagsversuch auf Putin verantwortlich. Die Ukraine weist das zurück und spricht von einer russischen Inszenierung. (dpa/eku)

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