Waffenlieferungen aus dem Westen sind ein Tropfen auf dem heißen Stein
Militärexperte: "Die Russen haben knapp 1.000 Artillerie-Geschütze mehr!"
„Die Lage in der Ukraine ist desolat“. So bewertet der ehemalige Oberst und Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft Ralph Thiele die derzeitige Lage in der Ukraine. Viele fordern die Lieferung von schweren Waffen in die Ukraine, doch selbst das, macht laut dem Militärexperten kaum Sinn. Dafür hat der Westen selber viel zu wenige Waffen. Selbst die 100 gelieferten Geschütze der Amerikaner sind nur ein Bruchteil dessen, was die Russen in petto haben. Sein Fazit: „Die Waffenlieferungen aus dem Westen machen den Kohl nicht fett.“ Was das für den Kriegsverlauf bedeutet, erklärt er im Interview mit RTL-Reporterin Tamara Bilic.
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„Wir sind nicht mehr vor 100 Jahren, dass wenn ein Panzer auf dem Kriegsfeld erscheint, er dann alle überrascht und überwältigt“
Deutschland habe es die letzten 30 Jahre versäumt, sich militärisch auszustatten, deswegen gibt es jetzt auch nichts Schlagkräftiges, was man in die Ukraine liefern könnte. Das betrifft sowohl Waffen, als auch Munition. Ein paar wenige gelieferte Panzer als Unterstützung machen da kaum einen Unterschied. Für die Ukrainer, die an der Front kämpfen, sind das keine gute Nachrichten.
„Sie haben einfach nur Angst, wenn sie Tag und Nacht mit Artillerie zugeschossen werden. Das ist der ukrainische Zahnarzt oder Tierpfleger, die da vorne als Soldaten sitzen. (…) Natürlich schwindet die Motivation angesichts der vielen, vielen Toten – und noch schlimmer angesichts der vielen Verwundeten. Wenn sie sehen, ihre Kameraden haben plötzlich keine Arme, Beine mehr oder Bauchschüsse“. Das größte Problem werde sein, dass der Ukraine die Ressourcen, also sprich in erster Linie die Kämpfer ausgehen werden, sagt Ralph Thiele. Laut dem Militärexperten müsse der jetzige Zeitpunkt für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen genutzt werden.
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