US-Beamter: "Es war eine Botschaft"
Leichenteile in 45 Plastiktüten entdeckt: Acht Callcenter-Mitarbeiter nach Kündigung von Drogenkartell ermordet

Leichen in 45 Plastiktüten entsorgt!
Sie wollten nur kündigen, dem mexikanischen Kartell entfliehen. Doch das mussten acht Callcenter-Mitarbeiter mit ihrem Leben bezahlen.

Zerstückelt in Plastiktüten: Acht Mitarbeiter identifiziert
Als acht junge Menschen Ende Mai in Zapopanin nahe der Stadt Guadalajara zur Arbeit gingen, sollte es ihr letzter Arbeitstag gewesen sein. Sie kehrten nie wieder zu ihren Familien zurück. Stattdessen fanden Ermittler vor einigen Tagen ihre Leichenteile – zerstückelt in 45 Plastiktüten. Die Tüten waren an einem 40 Meter tiefen Abhang nördlich von Guadalajara im Westen von Mexiko entdeckt worden.
Bei den Callcenter-Mitarbeitern soll es sich um sechs Männer und zwei Frauen gehandelt haben. Sechs von ihnen waren unter 30. Die Identität der Opfer sei durch Labortests bestätigt worden, teilte die Regierung des Bundesstaates Jalisco mit.
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Callcenter-Mitarbeiter wollten nur kündigen
Die Familien der acht Mitarbeiter nahmen an, dass sie in einem normalen Callcenter arbeiten würden – doch es wurde von der Mafia betrieben. Neben Drogenhandel soll das Jalisco-Kartell sich mit diesem Callcenter auf Telefonbetrügereien spezialisiert haben.
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Die acht Opfer wollten dem Ganzen wohl entfliehen und kündigten. Doch das soll das Kartell nicht akzeptiert haben. Das Jalisco-Kartell ist bekannt für seinen rücksichtslosen Umgang mit vermeintlichen Verrätern, berichtet das RND. Obwohl die Behörden kein Motiv für die Ermordung nannten, sprach ein anonymer US-Beamter von einer „Botschaft“. Er äußerte bei der Nachrichtenagentur AP, dass das Kartell mit dem Callcenter-Mord „eine Botschaft an andere Überläufer senden“ wollte – „es scheint, als sei dies schon einmal geschehen“, so der Beamte. (amp mit dpa)